TV Langen – MTV Kronberg 84:91 (29:39)

Die Serie von Heimniederlagen nach Auswärtsspielen konnten die Giraffen auch gegen den Tabellenletzten aus Kronberg nicht stoppen.

Die waren zum Auswärtsspiel in Langen mit gerade mal sieben Spielern angereist und spielten ab Ende des ersten Viertels ohne jeden Druck, gleichzeitig aber mit sehr viel Selbstvertrauen auf. Milo Crnjacs Mannschaften sind dafür bekannt, über Distanzwürfe Spiele entscheiden zu können. Das war auch in Langen so, denn die Gäste hatten am Ende eine 50%ige Trefferquote (13 von 26) jenseits der Dreipunktelinie. Dass die Giraffen sich gegen die stark dezimierten Gäste auch fast ausschließlich aufs Dreierwerfen verließen, war hingegen weniger verständlich. Mit 16 von 41 lag zwar auch die Quote der Langener nur knapp unter 40%, in Foulprobleme brachten die Schützlinge von Koray Karaman ihren Gegner mit dieser Strategie aber nicht. Da auch die 1-1 Verteidigung nicht immer funktionierte und Kronberg auch auf diese Art und Weise einfache Punkte erzielen konnte, reichten am Ende 84 erzielte Punkte nicht zum dritten Heimsieg. 

Die ohne die beiden verletzten Maxim Schneider und Timothy Chabot angetretenen Giraffen erwischten einen guten Start in die Partie. Zunächst waren sie es, die ihre ersten Dreier trafen. Zweimal Ruben Spoden, einmal Micha Fuss und zwei Punkte von Niklas Pons sorgten für eine 11:2 Führung nach vier Minuten. Vielleicht sorgte das bei den Giraffen für eine gewisse Sorglosigkeit und so kamen die Gäste nach und nach ins Spiel. Aus einer scheinbar sicheren 14:7 Führung nach sechs Minuten wurde bis zur Viertelpause ein 14:14, als den Langenern vier Minuten lang kein Korberfolg gelang.  

Kronbergs amerikanischer Aufbauspieler Kewan Beebe erhöhte auf 14:17 für die Gäste und wurde in den nächsten Minuten zum Schreckgespenst in Langens Defensive, als er im Alleingang elf Punkte erzielen konnte. Den Gästen war nun deutlich anzumerken, dass in Langen vielleicht doch was zu holen sein könnte und es rauschte ein Dreier nach dem anderen in den Korb der Giraffen. Sechs Dreipunktewürfe und zwei verwandelte Freiwürfe bedeuteten eine 10 Punkte-Führung zur Halbzeitsirene für den Tabellenletzten. Die Giraffen hatten es versäumt, die Zone stärker zu attackieren und den Ball unter den Korb zu bringen, wo Chris Edward zu wenige verwertbare Anspiele bekam. 

Nach der Halbzeitpause kamen die Langener mit viel Energie zurück aufs Spielfeld, aber Kronberg war im Flow. Nun war es Philipp Hecker, der die Abwehr der Giraffen einige Male im 1-1 schlecht aussehen ließ. Die Zweierquote der Giraffen blieb weiterhin auf einem niedrigen Niveau (38%), sodass auch die deutliche Reboundhoheit  (48 zu 29) wirkungslos verpuffte. Bis auf 50:66 zogen die Gäste davon, ehe Chris Edward mit einem Dreipunktespiel und Amil Klisura per Korbleger ihr Team bis zum Ende des dritten Viertels auf 55:66 heranbrachten. 

Große Hoffnung keimte dann unter den Zuschauern auf, als die Giraffen ihrerseits innerhalb von drei Minuten durch fünf erfolgreiche Dreier, darunter je zwei durch Philipp und Niklas Pons, zum 72:72 ausgleichen konnten. Sogar die Chance in Führung zu gehen, war nach einem Fehlwurf der Gäste gegeben, es folgte jedoch ein Ballverlust im Angriff. Kewan Beebe bestrafte das postwendend auf der Gegenseite mit einem Dreier zum 72:75. Das Momentum wechselte zurück auf die Seite der Kronberger, der auch in der Pro B für Langen aktive Yannick Schicktanz sorgte mit seinem vierten Dreier für die 74:80 Vorentscheidung in der 38. Minute. Diesen Vorsprung gaben die clever agierenden Gäste nicht mehr aus der Hand, auch wenn die Giraffen nochmal alles versuchten. Schließlich gingen die beiden Punkte verdientermaßen nach Kronberg, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken konnten. Koray Karaman bemängelte die Abstimmung in der Abwehrarbeit, die nicht so funktionierte, wie er sich das vorgestellt hatte. 55 Punkte in der zweiten Halbzeit waren offensiv gut, aber nicht genug, um mal wieder ein Erfolgserlebnis in eigener Halle feiern zu können.

Während Karlsruhe an der Tabellenspitze Sieg um Sieg einfährt, rutschen die Giraffen nun ins Mittelfeld der Tabelle. Nächste Woche geht es nach Koblenz, die mit großen Ambitionen auf den Titel in die Saison gestartet sind, aber bereits mit drei Niederlagen belastet sind.

Coach Koray Karaman: Paul Bokeloh (3/1 Dreier, 1 Rebound, 1 Assist, 1 Ballgewinn), Niklas Pons (15/3, 8 Rebounds, 7 Assists, 3 Ballgewinne), Philipp Pons (6/2, 3 Rebounds, 2 Assists, 1 Ballgewinn), Ruben Spoden (15/5, 4 Rebounds, 4 Assists, 2 Ballgewinne), Amil Klisura (8, 11 Rebounds, 7 Assists), Michael Fuss (15/3, 2 Rebounds, 4 Assists), Devon Jacob, Christopher Edward (16, 11 Rebounds), Welday Beyene, Lane Hanley (3/1, 2 Rebounds) und Felix Feilen (3/1, 1 Rebound).