Kein Krimi – ein Psychothriller mit überraschenden Wendungen und ordentlich Nervenkitzel auf dem Parkett, der mit einem Ergebnis von 46:45 am Adventssamstag alles bietet.

Der erste Spannungsbogen wurde schon zu Beginn mit der Langener Mannschaftsstärke aufgebaut. Mit stark dezimiertem Kader, der sich kurzfristig aus einigen Ausfällen ergab, war das Coach-Team Nelli Dietrich und Laura Gilic-Kuko am frühen Samstagmorgen sehr gespannt, wie diese Begegnung in eigener Halle ausgehen würde. Doch auch das Frankfurter Team hatte mit lediglich 7 Spielerinnen nicht viele Auswechseloptionen auf der Bank sitzen und war auch darauf angewiesen optimal mit ihren Kräften hauszuhalten.

Das Langener Drehbuch sah nun vor ressourcenschonend zu agieren, denn Ausdauer gepaart mit hoher Konzentration und vollem Fokus sollte über die gesamte Handlung dieser Begegnung gehalten werden. Keine leichte Aufgabe für den TVL, denn die Frankfurter Mädels machten den Raum extrem dicht, ließen die Langenerinnen den Ball aus den Augen sowie aus den Händen verlieren und sich dabei in einige unnötige und nicht zielführende Aktionen verwickeln.  Wichtige Drehpausen über die Auszeiten mussten her, die mit gut abgestimmten Regieanweisungen der Coaches Dietrich und Gilic-Kuko für einen reibungslosen Ablauf sorgen sollten. Das erste Viertel endete mit 10:14 und lies auf verheißungsvolles Potenzial für den weiteren Handlungsverlauf hoffen.

Frankfurt wollte seine im Startviertel entwickelte Hauptrolle nicht in Gefahr bringen und legte im 2. Viertel ordentlich los. Langens Punktejagd wurde mit einer recht verhaltenen und unkonzentrierten Spielweise unnötig erschwert. Den Frankfurterinnen wurde zu viel Raum geboten, um sich mit schnellen, erfolreichen Abschlüssen auf die Anzeigetafel zu bringen. Die Langener Verteidigung hatte ihre Risse bekommen und so sollte die Halbzeitpause beim Stand von 22:31 nun für eine Auffrischung genutzt werden und die weiteren Drehbuchszenen als Team nochmals detailliert besprochen und untereinander abgestimmt werden. 

Im 3. Viertel wurde der nächste Spannungsbogen mit ordentlich viel Nervenkitzel aufgebaut. Langen startete sehr gelungen in das vorletzte Viertel und stimmte sich untereinander sehr gut ab. Aussichtsreiche und gelungene Aktionen, die mit schnellem Umschalten untermauert wurden, brachten zwar Punkte auf die Anzeigetafel aber auch die Langenerinnen an ihre körperlichen sowie mentalen Grenzen. Die Eintracht Spielerinnen schienen von der Spielweise der TVL-Mädels zuerst beeindruckt und versuchten als Team dagegen zu halten. Langen aber witterte die Chance immer näher heranzukommen und konnte die Intensität über weite Strecken hochhalten. Durch eine immer wieder aufmerksame Verteidigung holte man einige Ballgewinne und somit leuchtete eine Minute vor Ablauf dieses spannenden 3. Aktes der kurzfristige Gleichstand auf der Anzeigetafel – vor Ablauf des Viertels gelang aber noch ein gegnerischen Korb. In diesem Viertel hielt man die Gegnerinnen auf acht Punkte und somit sah man sich nun nur noch mit zwei Punkten in Rückstand (37:39).

Der nächste mit viel Nervenkitzel beladene Spannungsbogen wurde für das letzte Viertel mit dem gesamten Team aufgebaut. Frankfurt und Langen waren nun auf Augenhöhe, was ihre Leistungen, aber auch den Erschöpfungsgrad betraf. Die Dramatik erreichte in den letzten sechs Minuten nun ihren vorletzten Höhepunkt, denn, die für die Hauptrolle nominierte „verteidigungsstärkste Spielerin“ Mia Storm, setzte mit einem unglücklichen Foul ihrem Einsatz ein Ende. Mit ihren anfeuernden und motivierenden Zurufen an ihr Team, sorgte dies auch unter den Zuschauern, die so viel Spannung gar nicht „verkraften“ konnten, für Gänsehaut auf höchstem Niveau. Keines der beiden Teams konnte sich in den nächsten Minuten weiter absetzen. Mit etwas Glück und 6,4 Sekunden auf der Spieluhr wurde Langens an diesem Tag stark aufspielende Lea Söder an die Freiwurflinie geschickt. Mit einer absoluten Souveränität und Nerven wie aus Drahtseilen, warf die für die Hauptrolle nominierte „treffsicherste und nervenstärkste Freiwerferin“ das Langener Team zum Sieg. Der Jubel musste nun für die verbleibende eine Sekunde auf der Spieluhr kurz verhallen und in volle Konzentration umgewandelt werden, denn die Frankfurter Trainerin nahm ihre letzte Auszeit. Die TVL-Coaches sprachen ihren Schützlingen nur Mut zu, stellten sie auf mögliche Situationen ein und hofften insgeheim, dass einfach alles gut gehen würde. So kamen die Frankfurterinnen sogar noch zu einem Abschluss, der – passend zum spannenden Spielverlauf – auf den hinteren Bereich des Ringes sprang und sich dann dankenswerter Weise für das Happyend auf Langener Seite entschied.  

Bitte Mädels – wechselt beim nächsten Match, am 4.12. gegen Hochheim, das Genre – ein solider Thriller tut es auch 😊)  

Es spielten: Fleur Schotte, Greta Breidert, Leila Ibrahimi, Mia Storm, Lea Söder und Lavinia de las Heras