SG Mannheim  –  TV Langen 81:85 n.V. (74:74 / 38:37)

Im zehnten Anlauf war es endlich soweit. Beim Tabellenletzten in Mannheim feierten die Giraffen nach 45 aufregenden Minuten einen knappen, aber verdienten Erfolg. Angesichts der Ergebnisse des Vortages wären die Langener bei einer Niederlage auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Als wäre die Herausforderung nicht schon groß genug gewesen, vergrößerten sich die Sorgen bei Coach Ty Harrelson noch am Vormittag.

War zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass Neuzugang Alfred Johnson aufgrund von Knieproblemen nicht eingesetzt werden können, so musste wenige Stunden vor der Abfahrt auch noch Flügelspieler Sven Schäfer wegen eines Infektes passen. Nach dem erwarteten Comeback von Kapitän Maxim Schneider nach längerer Verletzungspause kam Tobi Jahn zum richtigen Zeitpunkt ins Team zurück und konnte trotz nur einer gemeinsamen Trainingseinheit den Ausfall von Johnson auf der Centerposition mit seiner Präsenz ein Stück weit kompensieren. Der Routinier, der seit erstes Spiel seit dem 21. November bestritt, war es auch, der zwei Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit seine Mannschaft mit einem verwandelten Freiwürfen in die Verlängerung brachte. Maxim Schneider war sicher im Ballvortrag und stabilisierte mit Micha Fuss und Jim Gitz den Spielaufbau.

Es war das nach den beiden Heimspielen gegen Reutlingen und Saarlouis dritte Spiel in Folge, dass mit der letzten Aktion des Spieles eine Wende bekam. Dabei hatten die Langener den so wichtigen Sieg 55 Sekunden vor Schluss eigentlich schon so gut wie sicher. Sie führten mit 68:73 und Maxim Schneider hatte den Ball erobert. Mannheim foulte, aber der Kapitän vergab beide Freiwürfe. Mannheim verwarf im Gegenzug und Niklas Kessler schnappte sich den Rebound. Erneut Foul, erneut zwei Freiwürfe, aber auch der Youngster zeigte Nerven, traf keinen der beiden Würfe 39 Sekunden vor dem Ende. Jim Gietz unterlief ein Foul beim Drei-Punktewurf des Mannheimer Kapitäns Kaufhold. Er verwandelte alle drei Freiwürfe und Mannheim war wieder zurück im Spiel. Ein Missverständnis auf der Langener Seite führte zum Ballverlust und erneut war Kaufhold mit einem Drei-Punktewurf erfolgreich, Mannheim führte wenige Sekunden vor Schluss mit 74:73. Sebastian Barth übernahm die Verantwortung, der Wurf geriet etwas zu kurz, beim Reboundversuch wurde Tobi Jahn gefoult, konnte aber auch nur einen der beiden Versuche im Korb unterbringen. Verlängerung war angesagt.

Wieder war es Kaufhold, der seinem Team in der 42. Minute per Dreier eine 79:76 Führung bescherte. Die Giraffen waren unter Zugzwang, Henk Droste verkürzte mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen auf 79:78. Noah Litzbach gelang kurz darauf ein Steal und er nutzte die Chance zu einem spektakulären Dunking zum 79:80. Der Korb zeigte Wirkung beim Gastgeber, die ihren Wurfversuch nicht nutzen konnten. Maxim Schneider fand Sebastian Barth frei unter dem Mannheimer Korb zum 79:82. Das Heimteam verlor den Ball und Noah Litzbach baute per Freiwurf die Führung auf 79:83 aus. Langen verteidigte gut, ließ keinen Dreipunktewurf zu, sodass Mannheim mit seinen letzten Punkten nur auf zwei Punkte verkürzen konnte. 18 Sekunden vor dem Schlusspfiff dann ein Foul an Sebastian Barth, der einen Freiwurf verwandelte. Chance zum Ausgleich, doch der Dreier von Mannheim fand diesmal nicht sein Ziel. Micha Fuss holte den Rebound und sein Freiwurf entscheid die hartumkämpfte Partie schließlich für die Giraffen. Die hatten am Ende mal das Glück auf ihrer Seite, denn die vielen vergebenen Freiwürfe hätten auch in einer Niederlage münzen können. So herrschte aber große Erleichterung bei Coach Ty Harrelson und seinen Jungs.

So eng das Spiel in der Schlussphase war, so war es praktisch die komplette Spielzeit über gewesen. Die Vorteile der Giraffen im ersten Viertel (19:25) glich Mannheim im zweiten Durchgang aus und nahm eine knappe 38:37 Führung mit in die Pause. In dieser Phase hielt Noah Litzbach mit zehn der zwölf Langener Punkte sein Team im Spiel. Nach dem Seitenwechsel wechselte die Führung, nach 30 Minuten waren die Giraffen mit einem Punkt (63:62) in Front. Zur Führung hatte Sebastian Barth mit elf Punkten entscheidend beigetragen. Das letzte Viertel der regulären Spielzeit verlief korbarm, da beide Mannschaften mit der gleichen Intensität verteidigten, ehe die Partie in der Verlängerung dann zu Gunsten der Giraffen kippte.

Es war beeindruckend wie die Mannschaft die kurzfristigen Ausfälle von Alfred und Sven und das Fehlen von Welday weg gesteckt und sich am Ende mit dem Sieg belohnt hat“, hob Ty Harrelson nach der Partie  hervor. Mit dem Sieg haben die Giraffen erstmal zwei Siege Vorsprung vor Mannheim sowie den besseren direkten Vergleich und nun genau wie Bensheim, Reutlingen und Kaiserslautern 14 Pluspunkte gesammelt.

Coach Ty Harrelson: Jim Gietz (2, 2 Rebounds, 3 Assists), Sebastian Barth (22/1, 6 Rebounds, 7 Assists, 2Ballgewinne), Tobias Jahn (3, 9 Rebounds), Michael Fuss (2, 1 Rebound, 2 Assists, 1 Ballgewinn), Maxim Schneider (2, 3 Rebounds, 2 Assists), Devon Jacob (4, 2 Rebounds), Henk Droste (18/1, 9 Rebounds, 1 Assists), Noah Litzbach (21, 2 Rebound1, 1 Assists, 1 Ballgewinn), Niklas Kessler 11/1, 2 Rebounds, 1 Assist).

Am kommenden Samstag kommt mit dem SV Tübingen ein sehr spielstarkes Team in die Georg-Sehring-Halle. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr und die Giraffen hoffen auf viel Unterstützung von den Rängen.​