Ab jetzt nur noch aufwärts für die 1. Herren

Die eingeleitete Verjüngung der 1. Herren durch Trainer Jochen Kühl wurde auch in der 2. Regionalliga-Saison fortgesetzt. Und mit Ex-Bundesligaspieler Rainer Tobien, einem guten Freund und Arbeitskollegen beim Deutschen Sportbund (DSB) von Coach Kühl, kam zusätzlich noch eine gehörige Portion Erfahrung ins Team. Für mehr Größe unter den Körben sorgte der Frankfurter Zugang Achim HeineAm Ende der Saison standen 21 Siegen nur 3 Niederlagen gegenüber. Die 1. Herren belegten Platz 1 und gewannen den Hessen-Pokal. Die meisten Spieler haben sich aus der TVL-Jugend entwickelt. Und sie alle sorgten im Endkampf gegen SKG Roßdorf (96:95 nach Verlängerung) erstmals für eine völlig überfüllte Adolf-Reichwein-Schulturnhalle.

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Die erfolgreichen 1. Herren nach ihrem Bundesliga-Aufstieg 1978. Hinten v.l.n.r. Yogi Fornoff, Hartmut Fink, Achim Heine, Andreas Goer, Rainer Greunke, Jochen Kühl (Headcoach); vorn v.l.n.r. Jochen Geiger, Peter Hering, Rainer Tobien (Spieler-Trainer), Jogi Barth, Arnulf Zipf.

 

Doch sollte das Aufstiegsrecht in die 2. Bundesliga wahrgenommen werden ?

Die langjährig erfahrene stellvertretende Abteilungsleiterin Gisela Jahn hatte erhebliche Bedenken, dass ein Herren-Team in der 2. Liga den Turnverein von 1862 Langen organisatorisch und finanziell überfordern könnte. Gegenargument von Abteilungsleiter und Coach Jochen Kühl: Wer will einen Aufstiegsverzicht durch den Vorstand gegenüber den jungen Spielern, die sich diesen Aufstieg auf dem Spielfeld verdient haben, vertreten ? Zum Glück hatte der Turnverein schon immer die Regelung, dass die einzelnen Sportarten-Abteilungen außer einem Zuschuss aus den Vereinsbeiträgen primär immer für ihre Finanzen selbst verantwortlich waren. Alle Abteilungsvorstands-Mitglieder, damals zusätzlich u.a. Konrad Luft und Horst Mattar (als Stellv. Abt.-Leiter), Alexander Hempel (Kassenwart), entschieden dann, dass das „Abenteuer“ 2. Bundesliga gewagt werden sollte, natürlich mit der Maßgabe, dass die Ausgaben keinesfalls die Einnahmen übersteigen durften. Und dafür waren erstmals Gespräche mit Sponsoren und Mäzenen erforderlich. Sparkasse Langen, Stadtwerke und Firma Sehring („Kies-Sehring“) waren die ersten Partner, die die Abteilung finanziell förderten.

Die Herren und die Jungen

Mit den 2. Herren schaffte Trainer Jogi Barth den Aufstieg von der Bezirks- in die Landesliga. Seitdem spielten sie nie wieder in der Bezirksliga.

Die A-Jungen der Jahrgänge 59/60 (Trainer Jogi Barth) wurden souverän Hessen- und Regionalmeister, wurden 3. in der süddeutschen Meisterschaft.

Eine neue B-Jugend baute Peter Hering als Trainer auf.

Und die C-Jungen (Jahrgänge 63/64) trainierte weiterhin Rainer Greunke.

Die Damen und die Mädchen

Auch die 1. Damen erreichten erneut in der Regionalliga mit Trainer Yogi Fornoff den 4. Platz.

Die 2. Damen mit Trainer Alexander Hempel wiederholten eine gute Oberliga-Saison (5. Platz), und die 3. Damen mit Trainer Jochen Kühl und sehr erfahrenen Spielerinnen wie Renata Appel, Rosita Beckmann, Bärbel Dietrich, Anne Kühl, Jeanette Ziegler und „Rookie“ Bärbel Seelig waren erneut in der Bezirksliga erfolgreich, wurden Vizemeister.

Mit Trainer Alexander Hempel wurden die A-Mädchen (Jahrgänge 59/60) erneut Hessenmeister. Die C-Mädchen mit Trainer Thomas Schwarze (Jahrgänge 63/64) wurden Hessen-Vizemeister.

Eine wunderbare Saison erlebten die B-Mädchen (Jahrgänge 61/62) mit dem harten Kern Silke Dietrich, Elisabeth Arenz, Anita Lex, Gabi Frey, Gaby und Christine Sklorz, Tine Hattemer, Claudia Findor, Karin Kernhof, Susanne Geuckler, Regine Oltrogge und ihrem Trainer Kurt DietrichSie  wurden Hessenmeister, Regional-Vize, Süddeutsche Meister und deutsche Vizemeister nach Siegen im Endturnier in Langen gegen TSV Wasserburg, GSV Köln-Porz und einer Niederlage gegen Agon Düsseldorf. Auch im Berlin-Finale bei „Jugend trainiert für Olympia“ holten die B-Mädchen für ihre Dreieichschule Langen im Wettkampf II die Silber-Medaille. Und sie hatten eine ganz besonderen Begegnung in Berlin; denn zeitgleich weilte der 3-fache Goldmedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von 1936, Jesse Owens, auf Einladung des Deutschen Sportbundes in Berlin. Jochen Kühl war sein Begleiter auf dessen Deutschland-Tour und ließ es sich nicht nehmen, dem berühmten Gast die erfolgreichen Langener Mädchen vorzustellen.

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Jesse Owens (Goldmedaillen-Gewinner über 100 und 200 Meter und im Weitsprung in Berlin 1936) gratuliert den Langener Mädchen zu ihrem 2. Platz beim Bundes-Finale.

TVL international:

Jogi Barth und Rainer Greunke erhielten nach ihrem Abitur als herausragende nationale Talente eine Berufung durch den DBB in die Bundeswehr-Sportförderkompanie nach Warendorf. Zwar hatten sie dann ein Jahr lang weite Fahrten montags nach Warendorf und donnerstags zurück nach Langen. Dafür bestand ihr Dienst überwiegend aus Basketball-Training und tollen Basketball-Reisen mit der deutschen Bundeswehr-Auswahl (zugleich die B-Nationalmannschaft) nach Syrien (Damaskus und Aleppo) und nach Indien.

Die erste Berufung in die A-Nationalmannschaft war danach für den 20-jährigen Rainer Greunke der vorläufige sportliche Höhepunkt.

(Zu den Statistiken der Basketball-NationalspielerInnen des DBB: http://www.basketball-bund.de/teams/a-herren/statistiken)

Was sonst noch los war

TVL-Vorsitzender Günter Blinda hatte bei den Meisterfeiern der Hand- und der Basketballer die Idee, einmal die deutschen Meister beider Ballspiele gegen die TVL-Teams antreten zu lassen. Er begründete das: „Die Basketballer sind in die 2. Bundesliga und die Handballer in die Bezirksklasse aufgestiegen. Das reizte für eine Großveranstaltung, zumal Langen ein sportbegeistertes Publikum hat.“

Vor über 600 Zuschauern (ausverkaufte Reichweinschule) unterlagen dann die Basketballer gegen MTV Gießen mit 95:107 und die Handballer gegen TV Groß-Wallstadt mit 21:35.

Damit warb der TVL-Vorsitzende auch für einen Hallen-Neubau: „Langen braucht dringend eine große Sporthalle. Beim TVL hat sich der Breitensport in allen Abteilungen so enorm entwickelt, dass Langens Stadtväter in absehbarer Zeit an das Hallenprojekt heran müssen. Wir wollen durch Breitensport zum Leistungssport.“

Die Abteilungsleiter bisher:

Willibald Kinnebrock (1966-68)

Dieter Hoffmann (1968-70)

Harald Ziegler (1970/71)

Bernd Sladek (1971/72)

Zdenka Moguljak (1972/73)

Jochen Kühl (1973-75)

Kurt Spitzbarth (1975-77)

Jochen Kühl (1977-