Im ersten Spiel des neuen Jahres hatten es die zweiten Langener Herren beim Auswärtsspiel in Lich mit keinem geringeren als dem aktuellen Tabellenführer zu tun. Trotz klar verteilter Favoritenrolle kämpften die Jungs um Trainergespann Duracak/Ducaine Lich vor einer tollen Kulisse sensationell nieder und schlugen den Aufstiegsfavoriten mit 75:82.

Nach der durch den Rückzug des BBC Montabaur verlängerten Winterpause ging es für den TVL am vergangenen Samstag endlich wieder los. Trotz der Ausfälle von Haucke (Fuß), Lewe (Hand) und kurzfristig auch noch Kaut (Fuß) reiste das Team selbstbewusst und ohne Druck nach Mittelhessen. Der Start der Partie, vor rund 400 Zuschauern, spielte den Jungs zusätzlich in die Karten. Schnell ging Langen dank konzentrierter Arbeit mit 3 zu 13 in Führung. Lichs Topscorer Jones wurde von Beginn an vor allem von Donnermeyer sehr gut verteidigt und im Angriff fand Langen die richtige Balance zwischen erfolgreichen Dreiern (Palazzo, Donnermeyer) und Zählern am Brett (Butz, Pfaff, Overdick). Bis zum Viertelende fand der Gastgeber allmählich besser ins Spiel, konnte jedoch nichts am überraschenden 13:24 Rückstand ändern.

Im zweiten Abschnitt wechselte Lich auf Zonenverteidigung und wollte so das gute Langener Offensivspiel stoppen. Dies gelang auch in den ersten Minuten, sodass Lich auf 22:28 verkürzen konnte. Nach einem Dreier von Püchert schien Langen allerdings das richtige Rezept gegen Lichs Zone gefunden zu haben und funktionierte wieder besser. Allen voran Overdick wusste die freien Räume auszunutzen und bestrafte diese mit drei krachenden Dunkings binnen kürzester Zeit. Langen setzte sich erneut Punkt für Punkt ab und so ging es mit einer komfortablen 34 zu 43 Führung in die Halbzeitpause.

Hellwach startete der TVL auch ins dritte Viertel und stellte sich auf eine aggressivere Licher Mannschaft ein. Erneut legte Langen einen tollen Lauf (8:0) aufs Parkett und zwang Lich beim Stand von 34:51 zu einer frühen Auszeit. Die rund 15 mitgereisten Langener Fans trauten ihren Augen kaum und waren begeistert. In der Folge schaffte es Lich mit Wut im Bauch mehr Intensität aufs Feld zu bringen und kam Punkt um Punkt heran. Langen merkte man die bis dahin aufwendige und kräftezehrende Leistung an und es kam ein Bruch ins Spiel. In der 27. Minute verkürzte Lich auf 51:55, ehe der starke Donnermeyer mit einem Dreier zum 51:58 für Entlastung sorgte. Dennoch war Lich am Drücker und kam bis zum Viertelende nach einem Dreier bis auf 59:60 heran.

Die Partie schien gekippt und der Favorit seiner Rolle gerecht zu werden. Doch Langen schüttelte sich und kam stark aus der letzten Viertelpause. Mit 61 zu 65 meldete sich der TVL zurück und die Überraschung wurde immer wahrscheinlicher. Doch auch Lich kämpfte bis zum Schluss und bewies die große Qualität im Team. Getragen von den vollen Rängen konnten die Mittelhessen in der 35. Minute erstmals in der Partie in Führung gehen (66:65). Nach weiteren Zählern zum 68:65 drohte die Partie zu kippen und der Sieg aus den Langener Händen zu gleiten, doch die UWSler ließen nicht locker. Der wiedermal überragende Butz sorgte trotz Krämpfen mit sechs Punkten in Folge für den erneuten Führungswechsel (70:71) und war nicht zu stoppen. Nach dem kurzzeitigen 71:71 Ausgleich startete Arndt mit einem Dreier einen erneuten Lauf. Donnermeyer legte einen weiteren Distanztreffer drauf und sichere Freiwürfe von Butz und Arndt sorgten für den Rest – 71:80! In den letzten Sekunden der Partie versuchte Lich nochmals mit Notwürfen das Unmögliche, doch zog an diesem Abend verdient den Kürzeren. Nach der Schlusssirene kannte die Freude auf Langener Seite keine Grenzen und die zahlreichen Zuschauer feierten den sensationellen Auswärtserfolg beim Ligaprimus.

Aus einer tollen Teamleistung ragte Langens Topscorer Butz mit 29 Punkten heraus. Donnermeyer bestach mit einer hervorragenden Defense gegen Lichs Topscorer Jones und kam zudem auf starke 19 Zähler. Unter den Brettern dominierte Overdick in Hälfte eins offensiv und in Hälfte zwei  vor allem defensiv.

Mit inzwischen acht Siegen bei fünf Niederlagen konnte Langen den Abstand zu den Abstiegsrängen erneut vergrößern und etabliert sich im Tabellenmittelfeld – wer hätte das vor der Saison gedacht?

Am kommenden Wochenende gastieren die Jungs bei Lützel/Koblenz II (4 Siege). Lützel konnte sich in der Winterpause mit einigen Spielern aus Montabaur verstärken. Unter anderem schnürt der ehemalige Pro B Guard Danny Rodriguez inzwischen die Schuhe für Lützel. Mit zwei Siegen gegen Bensheim und Makkabi zeigt die Formkurve klar nach oben und Langen ist gewarnt.

Für den TVL siegten: Butz (29 Punkte), Donnermeyer (19/3 Dreier), Overdick (13), Pfaff (6), Arndt (6/1), Palazzo (4/1), Püchert (3/1), Couturier (2) und Santelmann.

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