MTV Kronberg – TV Langen 77:83 (34:36)
Die Giraffen können in der laufenden Saison nur Krimi und so war es einmal mehr auch am gestrigen Freitag beim Auswärtsspiel gegen Kronberg, das in Frankfurt in der Halle der Basketball City Mainhattan stattfand.
Verletzungspech bleibt den Giraffen treu
Trotz des Fehlen der privat verhinderten Tobias Jahn und Micha Fuss, des kurzfristig erkrankten Devon Jacob und des am Knie operierten Kanadiers Alfred Johnson setzte sich das Team von Coach Ty Harrelson am Ende knapp durch und konnte sich zwei ganz wichtige Zähler im Abstiegskampf aufs Konto buchen. Dafür standen Sven Schäfer, Welday Beyene nach seiner Rippenprellung und erstmals seit drei Monaten auch wieder Basti Winterhalter zur Verfügung, der in der 2. Halbzeit eine sehr wesentliche Rolle spielte. Nach dem Ausfall von Alfred Johnson hatten die Giraffen kurzfristig eine Spielgenehmigung für Ty Harrelson erwirkt, um eine weitere Option für den Saisonendspurt in petto zu haben. Langens Coach beließ es aber beim Aufwärmen, denn sein Team war von Beginn gut im Spiel.
Guter Start ins Spiel bringt Sicherheit
Zwei Dreier von Sebastian Barth und ein Korbleger von Maxim Schneider gaben Sicherheit und eine 11:6 Führung nach sechs Minuten. Ein weiterer erfolgreicher Distanzwurf des formverbesserten Jim Gietz sorgte für die 20:17 Führung der Giraffen nach dem ersten Viertel. Kronberg gelang aber gleich zu Beginn des 2. Durchgangs per Dreier der Ausgleich, fortan wechselte die Führung mehrfach. Die 34:32 des Gastgebers drehten die Langener in den letzten fünfzehn Sekunden durch einen Sprungwurf von Jim Gietz und einen Korbleger von Noah Litzbach, der gegen seinen alten Verein hoch motiviert zu Werke ging. Am Ende hatte der 22jährige 30 Punkte und zehn Rebounds auf dem Konto und ließ sich auch nicht durch eine Auswechselung nach einem heftigen Schlag aufs Knie im dritten Viertel nicht stoppen.
Beginn Halbzeit 2 gehört den Hausherren
Der Start ins dritte Viertel misslang, drei Ballverluste in drei aufeinander folgenden Angriffen ermöglichten Kronberg nach einem 7:0 lauf die bis dahin höchste Führung (46:38). Ty Harrelson stoppte den Lauf mit einer Auszeit und wechselte Basti Winterhalter ein. Der bedankte sich mit zwei Dreiern innerhalb von 40 Sekunden und beruhigte damit seine Mannschaftskameraden deutlich erkennbar. Sebastian Barth traf zum 46:46 Ausgleich und im Anschluss sahen die rund 60 Besucher unverändert ein ausgeglichenes Spiel mit abwechselnden Führungen. Ty Harrelson bewies dann mit der Einwechselung des immer noch leicht angeschlagenen Welday Beyene ein glückliches Händchen. Welday sorgte zunächst per Korbleger, dann per Dreier und nach einem Ballgewinn der Langener Zonenpressverteidigung kurz vor Ende des dritten Viertels mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen für die 60:57 Führung seines Teams nach 30 Minuten.
Wechselnde Führungen und ein gut aufgelegter Noah an alter Wirkungsstätte
Auch im letzten Viertel schenkten sich beide Mannschaften nichts. Kronberg auf der einen Seite nach zwei Siegen gegen den jeweiligen Tabellenführer in den letzten fünf Tagen mit viel Selbstvertrauen unterwegs, Langen aufgrund der bedrohlichen Tabellensituation mit viel Energie auf der anderen Seite. Kronberg schien nun aufgrund der Spielbelastung die etwas schwereren Beine zu haben, konnte aber den 63:70 Rückstand (35. Minute) nach einem Dreier von Sven Schäfer binnen 80 Sekunden wieder egalisieren. Auch zweieinhalb Minuten vor Schluss stand die vom ersten Sprungball an extrem ausgeglichene Partie noch auf des Messers Schneide. Kronberg hatte durch zwei Freiwürfe von Ben Karbe zum 72:72 ausgeglichen. Dann war es Sven Schäfer auf klugen Pass von Maxim Schneider, der aus der linken Ecke einen Dreier gegen die Kronberger Zonenverteidigung zum 72:75 versenkte.
Crunch-Time – Giraffen-Time
Im folgenden Angriff dann das fünfte Foul von Sven Schäfer, Kronberg verwandelte jedoch nur einen Freiwurf zum 73:75. Noah Litzbach erhöhte nach Anspiel von Spielmacher Maxim Schneider auf 73:77, erneut ließ Kronberg einen von zwei Freiwürfen liegen. Nach einem technischen Foul gegen Kronberg verwandelte Sebastian Barth den einen Freiwurf zum 74:78 genau 77 Sekunden vor Schluss. Der Gastgeber blieb aber im Ballbesitz, konnte diesen jedoch nicht nutzen. Zwei weitere sicher verwandelte Freiwürfe von Sebastian Barth zum 74:80 bedeuteten dann die Vorentscheidung 50 Sekunden vor dem Ende. Neun Sekunden vor der Sirene schöpfte Kronberg nochmal etwas Hoffnung, als Jonathan Mesghna mit drei Freiwürfen nochmal auf 77:80 verkürzte, doch der offensiv überragende Noah Litzbach brachte mit drei Punkten den Sieg dann endgültig unter Dach und Fach. Beim Schlusspfiff war der Jubel und die Erleichterung im Langener Team und bei der Handvoll mitgereister Fans riesengroß, denn das Team hat mit dem unerwarteten zweiten Auswärtssieg in Folge ein deutliches Zeichen gesetzt. Nach schweren Wochen mit den unglaublich vielen Ausfällen wichtiger Leistungsträger ist die Zuversicht gewachsen, drei Teams hinter sich lassen zu können.
„Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Teams und wie wichtig der Erfolg war, zeigt der heutige Sieg von Bensheim gegen den Tabellenzweiten Ludwigsburg. Die Jungs haben sehr gut zusammengespielt und auch mehr Assists gehabt, als der Scoutingbogen ausweist. Alle Spieler hatten ihren Anteil am Sieg“ lobte Jogi Barth den geschlossenen Auftritt der Giraffen.
Coach Ty Harrelson: Jim Gietz (10/1 Dreier, 5 Rebounds, 4 Assists, 2 Ballgewinne), Sebastian Barth (11/2 Dreier, 4 Rebounds, 4 Assists, 2 Ballgewinne), Sven Schäfer (9/3, 2 Rebounds, 1 Assist, 2 Ballgewinne), Welday Beyene (7/1 Dreier), Maxim Schneider (2, 4 Rebounds, 6 Assists), Bastian Winterhalter (10/2 Dreier, 2 Rebounds, 1 Assist), Henk Droste (4, 8 Rebounds, 1 Assists), Noah Litzbach (30/1 Dreier, 10 Rebounds, 1 Assist), Niklas Kessler.
Am kommenden Samstag treffen die Giraffen um 19:30Uhr in der heimischen Georg-Sehring-Halle auf den SV Fellbach (Tabellensiebter).