2013 wurde sie mit den Rhein-Main Baskets deutscher Vizemeister – bis heute der größte Erfolg der Basketball-Spielgemeinschaft. Svenja Greunke kehrt nun in ihre Heimatstadt Langen zurück.
Frau Greunke, Sie haben in den vergangenen Jahren in Wasserburg und Marburg gespielt, beides Top-Adressen in der 1. Liga. Warum jetzt der Schritt zurück in die 2. Liga?
Ich war letzte Saison schon viel verletzt und habe immer noch Probleme mit dem Rücken und einer alten Fußverletzung. Daher habe ich lange überlegt, ob es im Moment sinnvoll ist, bei einem Erstligisten zu unterschreiben oder es erstmal etwas langsamer angehen zu lassen. Ich will abwarten, wie der Körper reagiert.
Für mich war klar: Wenn ich hier in der Region bleibe, werde ich versuchen, bei den Baskets zu helfen so gut es geht. Sicher hätte ich auch in anderen Mannschaften spielen können, aber das ist eine Herzensangelegenheit und einfach Heimat für mich.
Wie lässt sich das künftig in Ihren Alltag integrieren?
Ich werde parallel in der Albert-Schweitzer-Schule in Langen arbeiten, aber noch nicht mit meinem Referendariat beginnen. Ich möchte mir die Option offenhalten, vielleicht doch noch mal professionell oder sogar im Ausland zu spielen. Die vergangene Saison lief nicht so, wie ich mir das erhofft hatte und daher war es schwierig, direkt einen Schlussstrich vom Leistungssport zu ziehen.
Inwieweit hilft die 2. Liga bei der weiteren Entscheidungsfindung?
Da die Belastung und der Trainingsumfang in der 2. Liga sehr viel geringer ist als in der 1. Liga, hoffe ich, dass sich das positiv auf meinen Körper auswirkt. Dadurch bleibt mehr Zeit, gezielt etwas zu tun, zum Beispiel mit Stabilisationsübungen.
Läuft man nicht Gefahr, etwas aus dem Fokus der Top-Klubs zu geraten?
Natürlich bin ich mir bewusst, dass eine Rückkehr nicht leichter wird. Aber ich will mir und meinem Körper jetzt einfach erstmal etwas Zeit geben. Das hat Vorrang.
Wie ist es aktuell um Ihre Fitness bestellt?
In der Sommerpause ist es immer schwierig zu sagen, wie fit man wirklich. Bis die Saison im Oktober richtig losgeht, ist ja noch ein bisschen Zeit. Ich mache auch im Moment regelmäßig Sport, aber weniger in der Halle. Ob ich eine komplette Saison schmerzfrei spielen kann, muss man sehen.
Nach dem Abschied von den Baskets 2015 stehen drei Jahre in Marburg und jeweils eine Saison beim französischen Klub Toulouse und in Wasserburg. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?
Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und sehe die Stationen als eine Belohnung für die harte Arbeit und die vielen Trainingseinheiten. Vor allem nach Marburg habe ich noch regelmäßig Kontakt und bin immer wieder gerne dort. Frankreich war für mich definitiv das größte Abenteuer. Viele waren damals überrascht, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich mich so entschieden habe und auch mal eine Saison auf der Ausländerposition erleben konnte. Das hat mir nochmal einen anderen Einblick in den Leistungssport gegeben. Auch aus der Zeit in Wasserburg, wo es nicht so gut lief, werde ich sicher etwas mitnehmen.
Wasserburg war auch der Finalgegner 2013, als Sie mit den Baskets den Vizetitel holten. Seit 2015 heißt der Alltag 2. Liga. Wie haben Sie die Entwicklung der Baskets miterlebt?
Ich hatte die gesamte Zeit Kontakt nach Langen und auch zu den Baskets. Ich habe jeden Sommer hier verbracht und häufig mittrainiert. Dadurch sind mir die Mädels nicht fremd, auch wenn ich nur mit Pia Dietrich schon zusammengespielt habe. In den vergangenen beiden Jahren habe ich zwar wenige Spiele gesehen, aber von einer sehr positiven Entwicklung gerade in der letzten Saison gehört. Das hat sich auch bei den ersten Trainingseinheiten bestätigt.
Was macht das Team aus und worin sehen Sie Ihre größte Aufgabe?
Die Mädels übernehmen viel Verantwortung und spielen gut zusammen. Ich hoffe, das bleibt auch in der Saison und bei den Spielen so. Ich freue mich darauf, ihnen zu helfen und meine Erfahrung weiterzugeben, aber am Ende können wir nur als Mannschaft gewinnen. Da muss jeder seinen Teil zu beitragen, keiner darf sich verstecken.
(Das Gespräch führte Jörn Polzin)
Das Interview mit Svenja Greunke ist mit freundlicher Genehmigung der Offenbach Post und Jörn Polzin zur Veröffentlichung auf unserer Webseite freigegeben. Hierfür sagen wir Herzlichen Dank.
Den Originaltext finden Sie hier: