Showdown vor Rekordkulisse: 800 Zuschauer sollen TV Langen zum Aufstieg treiben

Wir danken der Offenbach-Post und Jörn Polzin für die Genehmigung der Wiederveröffentlichung des Artikels vom 07.05.25

Der TV Langen steht in den Play-offs zur Pro B vor einer schweren, aber nicht unlösbaren Aufgabe. Leon Fertig spielt währenddessen in Südkorea 3×3 Basketball.

Langen – Wer im wichtigsten Spiel seit mehr als einem Jahrzehnt den Ausfall des wichtigsten Spielers verkraften muss, könnte hadern, sich und die Situation bedauern. Beim Basketball-Regionalligisten TV Langen sieht man es im Fall von Leon Fertig eher pragmatisch. „Natürlich wären die Chancen mit Leon deutlich besser“, sagt Manager Jürgen Barth. „Aber es gibt nun mal die klare Absprache, dass er mit Start der 3×3-Saison seinen anderen Verpflichtungen nachgeht.

Sprich, als für die Frankfurt Skyliners auflaufender Profi in der olympischen Variante an der World Tour teilnimmt. So hat sich Fertig in den Flieger gen Fernost gesetzt: Turnier in Südkorea gegen Teams aus Frankreich, Japan oder Australien, statt Aufstiegsfinale für den TV Langen am Freitag (19.30 Uhr) gegen Karlsruhe.

TV Langen: Ohne Fertig ist nur eine kurze Rotation möglich

Dabei hatte der Spielmacher mit seinen 31 Punkten beim 79:76-Sieg nach Verlängerung in Partie eins den Unterschied gemacht – einmal mehr. Ohne ihn, den mittlerweile an der Schulter operierten Henk Droste, Michael Fuss (Ausland) und Paul Zaschel (verletzt) wird Langens Trainer Tobias nur auf eine kurze Rotation zurückgreifen können.

Der nimmt es aber ebenfalls sportlich: „Wir werden das schon kompensiert bekommen. Dann müssen eben die anderen Jungs mehr Verantwortung übernehmen“, betont Jahn. Etwa die Kapitäne Maxim Schneider und Niklas Pons oder Drago Crnjac. Als Mutmacher gilt das Hauptrunden-Duell in Karlsruhe (69:74). „Da haben wir ohne Leon und Henk zwar mit fünf Punkten verloren, aber haben lange geführt. Und in eigener Halle ist es ja nochmal etwas anderes.“ Ohnehin streift Jahn zumindest nach außen hin Anspannung und Bedeutung ab: „Bei mir überwiegt ganz klar die Vorfreude. In erster Linie ist es ja auch ein Basketballspiel.“

Freilich eines mit wegweisendem Charakter, was auch der Rahmen unterstreicht. In Abstimmung mit Hauptverein und Stadt sind 800 Zuschauer zugelassen, die Halle wird erstmals seit längerer Zeit „ausverkauft“ sein. Unter den Besuchern: Marco Marzi. Dem Spielleiter der 1. Regionalliga Südwest könnte eine wichtige Funktion zukommen. Gewinnen die „Giraffen“ die zweite Begegnung, wird Marzi die Siegerehrung übernehmen, Medaillen und Pokal überreichen. Bei einer Niederlage erfolgt das Prozedere nach dem entscheidenden dritten Spiel am Sonntag (16.30 Uhr) in Karlsruhe.

Darauf will es Jahn lieber nicht ankommen lassen. Seine Marschroute: „Wir müssen unser Ding komplett durchziehen und nicht wie im ersten Spiel fünf, sechs Minuten mit angezogener Handbremse spielen.“ Dann stünde dem Sprung in die Pro B nichts mehr im Wege.

(Jörn Polzin)