TV Langen   –   MTV Stuttgart      63:51(30:29).

Nicht immer sagt ein niedriges Ergebnis etwas über die Qualität eines Basketballspieles aus, sondern kann auch Folge einer besonders intensiven Verteidigungsarbeit auf beiden Seiten sein. Das würde der Bewertung des Spieles zwischen den Tabellennachbarn Langen und Stuttgart aber nicht gerecht werden. Beide Mannschaften waren am Samstagabend sicherlich bemüht vor allem im kämpferischen Bereich, spielerisch ließ diese Partie aber viele Wünsche offen und entsprach nur ab und an gehobenem Regionalliganiveau.

Zum wiederholten Male starteten die Giraffen gut in ein Heimspiel und erspielten sich dank einiger zielstrebig vorgetragenen Angriffe einen 13:5 Vorsprung  nach rund fünf Minuten. Tyrone Mc Laughlin mit drei verwandelten Freiwürfen und Nick Smith per Dreier sorgten dann für eine 19:10 Führung zum Ende des ersten Drittels für eine bis dahin überlegen aufgetretene Langener Mannschaft. Was sich gegen Ende des ersten Viertels aber schon andeutete, setzte sich im zweiten Durchgang leider fort. Die Konzentration ging verloren. Fehlpässe und Fehlwürfe wechselten sich in schneller Folge ab und gaben den alles andere als überzeugend auftrumpfenden Gästen die Gelegenheit, den Vorsprung Punkt um Punkt zu verkürzen. Allein 16 Ballverluste auf Seiten der Giraffen in der ersten Halbzeit sowie etliche zweite Wurfchancen für die Schwaben nach Offensivrebounds sorgten für ein ausgeglichenes Ergebnis zur Pause.

Der Beginn der zweiten Halbzeit verzögerte sich, weil die 24-Sekundenanlage vorübergehend ausgefallen war, nachdem sich ein Spieler der Gäste beim Aufwärmen schaukelnd am Ring festgehalten hatte. Nachdem die Ersatzanlage installiert wurde, konnte dann wieder Basketball gespielt werden und die Giraffen wirkten konzentrierter als vor dem Seitenwechsel. Mit erfolgreichen Schnellangriffen und einigen schön herausgespielten Punkten im Positionsangriff zogen die Giraffen auf und davon. Die Reboundarbeit war deutlich besser als in Halbzeit 1 und die Gäste-Offensiv fand gegen eine nun aggressiver verteidigende Langener Mannschaft praktisch nicht mehr statt. Der Vorsprung wuchs auf 44:31 nach rund 7 Minuten an. Stuttgart gelangen bis dahin gerade mal zwei Punkte.

Beim Stand von 46:39 ging es dann ins letzte Viertel. Maxim Schneider und Nick Smith mit zwei Korblegern, der US-Amerikaner mit seinem zweiten Dreier zum 53:40 waren dafür verantwortlich, dass der Vorsprung der Giraffen wieder im zweistelligen Bereich lag. Vergebene Korbleger und Ballverluste auf Langener Seite gegen die Ganzfeldverteidigung führten zu einem 0:9 Lauf und brachten Stuttgart jedoch wieder zurück ins Spiel. Nach einer Auszeit von Coach Markus Kühn stabilisierte sich sein Team dann aber wieder, Nick  Smith und Lukas Beuschlein beruhigten mit ihren Punkten zum 57:49 die Nerven. In der Schlussphase ließen die Giraffen dann nichts mehr anbrennen und siegten auch in der Höhe verdient mit 63:51 in einer ziemlich zerfahrenen Partie.

Für die Giraffen mag gelten, dass mit Ruben Spoden und Timothy Chabot zwei wichtige Spieler verletzungsbedingt ausgefallen waren. Das erklärt aber nicht hinreichend die starken Leistungsschwankungen im Verlaufe des Spiels. 28 Ballverluste sind einfach zu viel und konnten nicht über die guten Phasen hinwegtäuschen, die es phasenweise auch gab.

Coach Markus Kühn: Micha Hoffmann(0, 1 Assist),  Paul Bokeloh, Nick Smith (15/2 Dreier, 11 Rebounds, 1 Assist, 1 Block), Joonathan Torbica, Chris Reinhardt (12, 9 Rebounds, 1 Assist, 4 Blocks), Leander Sielaff (10, 8 Rebounds, 3 Assists), Maxim Schneider (6/1, 3 Rebounds, 6 Assists, 3 Ballgewinne), Dimitri Disterhoff, Julian Bölke (2), Lukas Beuschlein (11/1, 6 Rebounds, 3 Assists, 2 Ballgewinne), Cedric Quarshie (2, 2 Rebounds) und Tyrone McLaughlin (5, 2 Assists, 2 Ballgewinne).

Im letzten Auswärtsspiel des Jahres geht es am Samstag nach Saarlouis, und gegen den Tabellenvierten werden sich die Giraffen deutlich strecken müssen, wenn sie eine Chance auf zwei weitere Punkte haben wollen.