TV Langen   –   College Wizards Karlsruhe   72:78 (39:38)

Die Voraussetzungen für das Aufeinandertreffen der beiden Erstplatzierten Teams hätten aus Langener Sicht besser sein können. Mit Kapitän Maxim Schneider, Micha Fuss und Chris Widmer fielen gleich drei Spieler kurzfristig wegen Krankheit aus, Coach Tobias Jahn meldete sich ebenfalls mit einer starken Erkältung ab. Gemeinsam mit dem wegen Kniebeschwerden weiterhin pausierenden Center Bastian Winterhalter saß Jogi Barth auf der Trainerbank.

Der Ausfall mehrerer Leistungsträger war dem Team aber nicht anzumerken. Nach einem schnellen 0:4 Rückstand sorgte Risto Vasiljevic für die ersten Langener Punkte, die sehr intensiv verteidigten und trotz körperlicher Unterlegenheit im Rebound sehr gut mithalten konnten. Leon Püllen setzte sich zweimal geschickt unter dem Korb durch, Niklas Pons und Henk Droste vollendeten mit ihren Punkten einen 8:0 Lauf zu einer 12:8 Führung. Das Spiel wogte hin und her, beide Teams schenkten sich nichts und agierten absolut auf Augenhöhe. Mit einer knappen 20:19 Führung beendeten die Giraffen das erste Viertel.

Auch im zweiten Durchgang blieb es ehr ausgeglichen, die meiste Zeit hatten die Giraffen leicht die Nase vorne  (27:21; 32:26, 37:31), kurz vor der Halbzeitpause gelang den Gästen ein 7:0 Lauf. Spielmacher Valentin Rappold, auf dem nach den Ausfällen von Maxim Schneider und Micha Fuss, die Last des Aufbauspiels lag stellte mit einem Floater den 39:38 Pausenstand her.

In der Pause hatte sich Karlsruhe besser auf die Langener Offensive eingestellt und machte den Giraffen defensiv das Leben schwer. Bis zum 44:47 (24. Minute) blieben die Giraffen an den Gästen dran, um dann aber drei Minuten auf den nächsten Korb warten zu müssen. Parallel zu der etwas ins Stocken geratenen Offensive, ließ für drei Minuten auch die Intensität in der Verteidigung ein paar Prozent nach. Karlsruhe wusste das auszunutzen, zog auf 44:56 davon. Nach einer Auszeit fingen sich die Langener dann aber wieder, Leon Püllen sowie Risto Vasiljevic mit fünf Punkten ließen die Gäste nicht weiter als zwölf Punkte (51:63 zur letzten Viertelpause davonziehen. Die doch kurze Rotation schien ihren Tribut zu fordern.

Aber die Giraffen bäumten sich auf. Devon Jacob, Henk Droste, Niklas Pons zunächst per Dreier und mit starkem Zug zum Korb verkürzten bis zur 33. Minute auf 60:63, ehe der starke Amerikaner Miles Mallory für Karlsruhe zum 60:65b traf. Die rund 150 Zuschauer unterstützten die Giraffen lautstark, die ihre letzten Kräfte mobilisierten. Es blieb spannend, als erst Henk Droste per Drei-Punktewurf auf 68:72 stellte und Niklas Pons die beiden Punkte von Ex-Profi Stefan Ilzhöfer zum 70:74 (39. Minute konterte.

Die Zeit verrann, die Giraffen brauchten den Ballbesitz und waren gezwungen die Gäste an die Freiwurflinie zu schicken. Die beiden ersten Gelegenheiten nutzte Karlsruhe und als im Gegenzug ein Dreier von Risto Vasiljevic ganz knapp das Ziel verfehlte, war die Niederlage besiegelt. Zwei weitere Freiwürfe sorgten dann für die endgültige Entscheidung, zwei Punkte von Niklas Pons reichten nicht mehr aus, um die Gäste in Bedrängnis zu bringen.

Nach einer sehr intensiv geführten Partie, in dem beide Teams zeigten, dass sie zu den stärksten Mannschaften in der Regionalliga Südwest gezählt werden dürfen, machte  am Ende der überragende Miles Mallory, der mit 29 Punkten und 13 von 18 erfolgreichen Würfen der beste Korbschütze auf dem Platz war, den Unterschied aus. Die Giraffen hatten alles versucht, in drei schwächeren Minuten im drittel Viertel aber ihre Chance auf den Sieg vergeben. Das spielfreie Wochenende kommt gelegen, bis zum nächsten Heimspiel am 14. Oktober gegen Söflingen sollten die erkrankten Spieler wieder an Bord sein.

Sehr viel Beifall und Anerkennung wurde in der Halbzeit des Spiels Rainer Greunke zu teil, der für 2000 Spiele für den TV Langen mit einem Präsentkorb und einem Aufsteller geehrt wurde. Das dürfte in Deutschland seinesgleichen suchen.

Johannes Dippell, Niklas Pons (20/1 Dreier, 5 Rebounds, 6 Assists, 3 Ballgewinne), Valetin Rappold (4, 6b Rebounds, 3 Assists, 1 Ballgewinn), Leon Püllen (6, 7 Rebounds, 1 Assist), Devon Jacob (2, 5 Rebounds), Lukas Janott (3,2 Rebounds), Henk Droste (17/2, 5 Rebounds, 2 Assists, 1 Block), Risto Vasiljevic (20/4, 1 Rebound, 2 Ballgewinne). Niklas Richter.