Ein sensationeller geteilter vierter Platz aus der Saison 2016/17 schraubte die Erwartungen bei den 2. Herren in der 2.Regionalliga für die Spielzeit 17/18 weiter nach oben als dem einen oder anderen lieb war.

Zwar konnte das Team bis auf die Abgänge von Julius Martiny und Dominique Hardt zusammengehalten und mit Rückkehrer Niko Anders verstärkt werden, doch auch die immer ambitionierteren Konkurrenten schliefen nicht und konnten teilweise hochkarätig aufrüsten. Gleiche mehrere Teams suchten erfolgreich – auch über die Landesgrenzen hinaus – nach Neuverpflichtungen und positionierten sich so vor den zu 90 % aus Eigengewächsen bestehenden zweiten Langener Herren.

Eine Tatsache die zeigt, dass es auch im Basketball allmählich schon in unterklassigen Ligen auf finanzielle Möglichkeiten und Rahmenbedingungen ankommt.

Somit war relativ früh in der Saison klar, dass es für Langen in erster Linie um den Klassenerhalt geht und man eher hinter sich als vor sich schauen muss.

Nach solidem Saisonstart und drei Siegen aus den ersten sechs Begegnungen, darunter auch der Heimsieg in letzter Sekunde gegen Bensheim, musste der TVL verletzungsbedingt auf Leistungsträger und einem der Erfolgsgaranten der Vorsaison Xavier Blain-Cruz verzichten. Der Shooting Guard, der 2016 nach Langen zog und sich zum absoluten Glückfall entpuppte, verletzte sich am Knie in Lützel so schwer, dass die Saison für ihn bereits beendet war, bevor sie richtig anfing. Langen fehlte somit eine der beiden wichtigsten Angriffsoptionen und dies sollte sich im weiteren Saisonverlauf immer wieder schmerzhaft bemerkbar machen. Mit nur einem Sieg aus den letzten vier Hinrundenspielen, beendete Langen die Hinserie auf einem unteren Mittelfeldplatz.

Die Rückrunde startete mit einem Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt und ging somit besser los als die Hinrunde. Leider verspielte der TVL eine Woche später, beim direkten Konkurrenten in Horchheim, kurz vor Schluss einen schon fast sicher geglaubten Sieg und verlor nach doppelter Verlängerung das letzte Spiel des Jahres 2017. Exemplarisch für die gesamte Saison, zeigte Langen in dieser bitteren Pleite zum wiederholten Male Schwächen und Inkonstanz im Angriff, sowie eine eklatante Auswärtsschwäche.

Nach kurzer Winterpause und verstärkt durch Rückkehrer Manuel Donnermeyer, der nach einem Auslandsstudium wieder im Lande war, empfing das Team mit Bad Bergzabern einen weiteren direkten Konkurrenten, gegen den das Hinspiel in der Fremde, wie sollte es auch anders sein, denkbar knapp mit einem Zähler verloren ging. Vor toller Kulisse in der heimischen Sehring Halle gewann die Truppe um Coach Lohnes nicht nur die Partie sondern auch den so wichtigen direkten Vergleich, der bis zum Saisonende Gold wert war. Ebenso wie der so lang ersehnte erste Auswärtssieg einige Wochen später in Roßdorf. Endlich schaffte es die Mannschaft die Energie und Leidenschaft, die so häufig bei den Heimspielen gezeigt wird, auch auswärts an den Tag zu legen und überrollte in der ersten Hälfte den Tabellennachbarn aus Südhessen.  Wie schon gegen Horchheim und Bad Bergzabern konnte der TVL auch gegen Roßdorf durch diesen Sieg den besseren direkten Vergleich aufweisen und machte einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt. Das wirkliche Highlight der Saison sollte jedoch im anschließenden Heimspiel gegen den damaligen Tabellenführer Gießen Pointers folgen. Auch ohne den bis zum Saisonende in Asien weilenden Moritz Overdick, bewies Langen eindrucksvoll die ligaweit gefürchtete Heimstärke und rang den Favoriten in einer hochspannenden Partie nieder. Durch den siebten Sieg im neunten Heimspiel kletterten die Jungs bis auf Platz sechs und hatten im sehr engen Abstiegskampf die besten Karten. Da klar war, dass auch nach dem letzten Spieltag nicht feststehen würde, wie viele Teams absteigen müssen, ging es für Langen in den letzten Partien darum, möglichst viele Teams hinter sich zu lassen und nicht abhängig von den Ergebnissen der höheren Ligen zu sein. Trotz einer knappen Niederlage gegen Idstein und zwei deutlichen Pleiten gegen Trier und Makkabi Frankfurt, gelang es den zweiten Herren letztendlich mit Bergstraße, Horchheim, Roßdorf und Bad Bergzabern vier Teams in der Tabelle zu übertrumpfen und sicherte sich somit den verdienten Klassenverbleib – komme (aus der 1.Regionalliga) was wolle.

 

Daten und Fakten

Die zweiten Herren stellten in der Saison 17/18 die drittbeste Verteidigung der Liga und ließen nur 74,9 Punkte/Spiel zu. Das trotz der guten Verteidigung nicht mehr als acht Siege heraussprangen, lag definitiv an der mageren eigenen Punkteausbeute. Mit lediglich 70,8 erzielten Punkten/Spiel belegt Langen den drittletzten Platz in dieser Kategorie. Zu häufig gelang es dem TVL nicht, sich für die gute Defense mit einfachen Punkten zu belohnen. Vor allem aus der Distanz hatten das Team große Probleme konstant für Gefahr zu sorgen. Kein Team der Liga traf weniger Dreier (107) als die zweiten Herren – auch hier machte sich der Ausfall von Blain-Cruz bemerkbar. Ebenfalls an der Freiwurflinie wurden bei einer Quote von nur 62,8 % zu viele Punkte liegen gelassen – in der Vorsaison war der TVL mit 72,1 % noch Ligaspitze. Zum bestens Scorer avancierte mal wieder Kapitän Niklas Butz mit 17,2 Punkten im Schnitt. Gefährlichster Distanzschütze wurde Niko Anders mit 1,7 Treffern/Spiel.

 

Fazit

Trotz einer fast unveränderten Besetzung, schaffte es das Team nicht, unabhängig vom letztendlichen Tabellenplatz, sich spielerisch im Vergleich zur Vorsaison bedeutend weiterzuentwickeln. Gerade im Angriff fehlte die letzte Konsequenz und kostete so den ein oder anderen Sieg. Dennoch wurde der Klassenerhalt erreicht und die Weichen für eine weitere Regionalligasaison gestellt. Grundstein für den erfolgreichen Klassenerhalt waren zweifelsohne die gezeigten Leistungen vor heimischem Publikum. Sieben der acht Siege wurden zuhause geholt, wo das Team, wie schon in den Jahren zuvor, auf die sensationelle Unterstützung ihrer zahlreichen Anhänger zählen konnte. Zwar steht der sportliche Erfolg stets im Vordergrund, doch auch die Entwicklung neben dem Feld ist und war der Mannschaft immer enorm wichtig. So schaffte es die Truppe mit viel Engagement und Einsatz die Halle zu füllen und immer wieder neue Besucher zu begrüßen.

Zum Team gehörten: Niko Anders, Alex Arndt, Xavier Blain-Cruz, Niklas Butz, Yannick Couturier, Manuel Donnermeyer, Timo Haucke, Philipp Hofmann, Felix Kaut, Felix Lewe, Chris Lovric, Moritz Overdick, Mirco Palazzo, Julian Pfaff, Max Püchert, Kai Santelmann und Coach Manuel Lohnes.

UNITED WE STAND

 

Und hier der Saisonrückblick 2017/18 als PDF: