Die Langener zweiten Herren konnten am vergangenen Sonntag mit einem 77:72 Sieg gegen den direkten Verfolger aus Speyer den zweiten Tabellenplatz behaupten. Nach einer nahezu perfekten und besten ersten Halbzeit der Saison, folgte, wie schon gegen Frankfurt eine Woche zuvor, der eklatante Einbruch im dritten Viertel. Das bereits entschiedene Spiel wurde völlig auf den Kopf gestellt und blieb bis in die Schlusssekunden spannend.

Gegen die junge und sehr talentierte Truppe aus Speyer startete Langen furios. In der Defensive ließ man nahezu nichts zu und die Rotationen standen perfekt und im Angriff rollte der Motor auf Hochtouren. Nach zwei Dreiern von Püchert, sowie Punkten von Butz und Overdick stand es nach fünf Minuten 15:3. Speyers Topscorer Dejan Bruce, der am Vorabend noch mit 18 Punkten und 11 Rebounds in der Pro B überragte, brachte seine Farben mit 2 Dreiern in Folge wieder zurück in die Partie, doch der TVL ließ sich nicht beirren. Der inzwischen in die Partie gekommene Trindeitmar knüpfte an die starken Leistungen der Vorwochen an und vollendete unter anderem mit einem spektakulären Dunking zum zwischenzeitlichen 21 zu 11. Comebacker Donnermeyer, der aufgrund einiger Ausfälle dem Team aushalf, sorgte mit einem Layup für den 25 zu 13 Pausenstand.

Auch im zweiten Abschnitt hatten die UWSler das Geschehen vollkommen im Griff. Ob Butz unter dem Korb oder der in Hälfte eins brandheiße Püchert mit seinen Dreiern drei und vier, Speyer konnte Langen nicht stoppen. Auch die Freiwurfqoute von insgesamt 23 von 25 über die komplette Partie konnte sich mehr als sehen lassen und war ebenso ein Grund für die deutlich und hochverdiente 49 zu 26 Halbzeitführung.

In der Pause erinnerte Coach Glisic nochmals an den Einbruch im dritten Viertel des letzten Spiels. Trotz aller Erkenntnisse und Warnungen kam es erneut zu einem Negativlauf, der nicht nur die Zuschauer staunen ließ. Im Angriff lief nun nichts mehr zusammen und Würfe, die noch in Hälfte eins fielen, verfehlten nun ihr Ziel. Noch erwähnenswerter sind jedoch die Leistung und unglaubliche Trefferquote der Gäste. Ein 24:2 Run führte zum 50:51 aus Sicht von Speyer. Unter anderem 6 von 6 Dreier brachten die UWSler zur Verzweiflung und den Gast in einen Freudenrausch. Ab der 26. Minute fand auch Langen wieder statt und suchte gezielt die Möglichkeiten unter dem Korb. Zähler von Richter, Overdick und Trindeitmar behaupteten mit einem wichtigen Schlussspurt die Führung und so ging es 62 zu 57 in das letzte Viertel.

Der letzte Abschnitt verlief ausgeglichen und beiden Teams waren die geschwundenen Kräfte anzumerken. Beflügelt von der Wahnsinns Aufholjagd blieb Speyer allerdings weiterhin besser im Rhythmus konnte 2 Minuten vor Schluss zum 72 zu 72 ausgleichen. Das Momentum drohte nun endgültig zu kippen. Mit letzten Kräften und mehreren sehr guten defensiven Sequenzen ließ Langen in der Folge allerdings keine Punkte mehr zu und traf vorne die erkämpften Freiwürfe hochprozentig. Mit 77 zu 72 ging ein denkwürdiges Spiel zu Ende und so richtig freuen und glauben konnten es die Beteiligten noch nicht.

Wenn auch getrübter Stimmung, darf man die überragende Leistung an beiden Enden des Feldes in der ersten Halbzeit gegen einen sehr starken Gegner nicht vergessen. Zudem ist auch eine Dreierquote von 6 von 6 binnen vier Minuten kaum vorstellbar. Dennoch muss es Langen zukünftig besser machen, die verdienten Führungen zu behaupten und sich nicht (fast) um den Lohn bringen.

Mit acht Siegen und zwei Niederlagen hat der TVL nun 2 Siege Vorsprung vor Platz drei. Am letzten Vorrundenspieltag reisen die Jungs nach Bad Bergzabern. Zwar rangieren die Pfälzer derzeit auf dem letzten Rang, hatten bislang allerdings unglaubliches Verletzungspech. Inzwischen sind u.a. die beiden 2. Liga erfahrenen Jeremy Black und Nick Larsen wieder mit an Board und werden Langen alles abverlangen.

Für den TVL Siegten: Butz (15 Punkte), Trindeitmar (15), Overdick (13), Püchert (13/4 Dreier), Keßler (7), Chabot (6), Richter (4), Donnermeyer (2), Palazzo (2), B. Wippersteg.

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