MTV Kronberg – TV Langen 89:77 (60:45)
Die Aufholjagd der Giraffen in der Partie gegen den Tabellenletzten Kronberg blieb am Ende unbelohnt.
Nach einer sehenswerten ersten Halbzeit mit 3er-Quoten beider Teams auf NBA-Level – Kronberg traf 61%, Langen 50% seiner Distanzwürfe – führte der Gastgeber scheinbar sicher mit 15 Punkten. Bis dahin resultierten 69 der 105 erzielten Punkte aus Dreipunktwürfen, das dürfte es in der Regionalliga vermutlich noch nicht gegeben haben. Die Kronberger agierten erwartungsgemäß mit Zonenverteidigung, um die körperlich überlegenen Gäste vom Korb wegzuhalten. Coach Koray Karaman hatte die Giraffen aber gut auf die Deckung der Gastgeber eingestellt.
Seine Schützlinge waren sowohl von außen als auch unter den Körben erfolgreich. Umgekehrt gelang es seiner Mannschaft nicht, die Missmatches zu verteidigen. War der Abstand zu groß, versenkten die Schützen des Gastgebers hochprozentig ihre Dreier, war der Abstand zu gering, gelang es häufig nicht, die Gegner auf dem Weg zum Korb zu stoppen, da die Hilfe der Mitspieler zu selten zum richtigen Zeitpunkt kamen.
Beim Kampf um den Rebound war Kronberg jedes Mittel Recht, Leidtragender war vor allem Chris Edward, der über die komplette Zeit intensiv bearbeitet wurde, ohne dass die beiden Unparteiischen eingriffen. Eine Linie war leider nicht erkennbar. Stark benachteiligt fühlten sich die Giraffen auch am Ende der ersten Halbzeit. Beim Dreierversuch von Micha Fuss griff der Kronberger Abwehrspieler deutlich erkennbar in den Arm, der Pfiff blieb aus. Den daraus resultierenden Ballbesitz Sekunden vor der Pause nutzte Kronberg zum einem Wurf knapp hinter der Mittellinie, der – wie konnte es anders sein in Durchgang eins – den Weg über das Brett in den Korb fand.
Koray Karaman stellte sein Team in der Pause um und spielte nur noch mit einem großen Akteur, um die wendigen und treffsicheren Schützen des Gegners in den Griff zu bekommen. Das klappte sehr gut und die Giraffen gestatteten dem Gastgeber keine freien Würfe mehr. Nur neun Punkte ließ langen im dritten Viertel zu und verkürzte den Rückstand Punkt um Punkt. Amil Klisura gelang in der 30. Minute der Ausgleich zum 67:67, bevor Kronberg noch zum 69:67 traf. Timothy Chabot und Niklas Pons sorgten dann sogar für die erste Führung seit dem ersten Viertel und beide Teams kämpften sehr engagiert um den Sieg. Wie so oft in der Saison vergaben die Giraffen in den nächsten vier Minuten leider insgesamt vier Freiwürfe, immerhin einen verwandelte Kapitän Maxim Schneider zum 77:77 in der 38. Minute. Das auf des Messers Schneide stehende Spiel entschied dann aber Kronberg für sich, das fünf von sechs Freiwürfen verwandeln konnte, während die Langener beim Stand von 82:77 erneut zwei Gelegenheiten nicht nutzen konnte. Mit der Sirene traf der amerikanische Spielmacher Kewan Beebe den einzigen Dreier der Kronberger im zweiten Durchgang und schloss damit einen 12:0 Lauf seiner Mannschaft zum 89:77 Endstand ab, der angesichts der Leistung beider Teams in der ersten Halbzeit auch nicht unverdient war. Koray Karaman lobte sein Team für den Kampfgeist und die engagierte Verteidigungs-leistung in den zweiten zwanzig Minuten, war auf die beiden Spielleiter aber nicht gut zu sprechen.
Während mit dem Sieg von Spitzenreiter Karlsruhe und der Heimniederlage von Verfolger Koblenz die Meisterschaft seit Samstag bereits entschieden ist, sind am Tabellenende noch einige Teams gefährdet. Spannende bleibt auch der Kampf um Platz drei, den nach wie vor die Giraffen trotz der zweiten Niederlage hintereinander innehaben. Während der Abstand zu Crailsheim und Ulm konstant blieb, rückte Idstein bis auf einen Sieg an die Giraffen heran.
Coach Koray Karaman: Paul Bokeloh, Niklas Pons (13/1, 4 Rebounds, 4 Assists, 2 Ballgewinne), Timothy Chabot (3, 3 Rebounds, 1 Ballgewinn), Ruben Spoden (14/4 Dreier, 1 Rebounds, 3 Assists), Amil Klisura (10, 15 Rebounds, 2 Assists), Micha Fuss (12/3, 4 Rebound, 3 Assists), Maxim Schneider (10/3, 6 Rebounds, 2 Assists, 3 Ballgewinne), Devon Jacob, Christopher Edward (15, 15 Rebounds, 2 Assists, 1 Block), Welday Beyene, Bastian Winterhalter und Felix Feilen.
Am kommenden Samstag erwarten die Giraffen den Tabellenzweiten Koblenz in der Georg-Sehring-Halle.