TV Langen – SV Fellbach Flashers. 67:64 (30:26)
Nach einem von der ersten Minute an sehr intensiven und packenden Begegnung besiegten die Giraffen am Samstagabend das hoch gehandelte Team aus Fellbach knapp, aber durchaus verdient mit 67:64 und behaupteten mit dem dritten Sieg in Serie den 2. Tabellenplatz.
Beide Teams schenkten sich nichts, verteidigten mit sehr viel Leidenschaft und brachten offensiv ihre unterschiedlichen Stärken zur Geltung. Bei den Gästen war das vor allem die starke Reboundarbeit, was angesichts der deutlich körperlichen Überlegenheit Fellbachs nicht überraschte. 16 Rebounds mehr für die Schwaben standen bei Spielende auf dem Scoutingbericht. Dafür ließ die Trefferquote vor allem aus der Distanz sicherlich manche Fellbacher Wünsche offen, nur 5 von 24 Versuchen jenseits der Drei-Punktelinie fanden ihr Ziel. Genau das war an diesem Tag die Stärke der Giraffen, die mit 10 Treffern bei 19 Versuchen auf satte 52% kamen und damit die Dominanz der Fellbacher unter den Körben kompensieren konnten. Auch beim letzten Versuch des Spiels, als die Gäste per Dreier den Rückstand egalisieren wollten, fehlte das Wurfglück. Der erneut stark aufspielende Henk Droste erkämpfte sich den Rebound und verhinderte damit eine weitere Chance der Flashers.
Giraffencoach Tobias Jahn hatte erstmals in dieser Saison zwölf Spieler im Kader, bis auf den noch im Aufbautraining befindlichen Sven Schäfer waren alle an Bord. Bastian Winterhalter war rechtzeitig wieder fit und half die Kreise des 2.10m großen Andreas Kronhardt einzuengen. Sein Comeback gab Niklas Pons nach mehr als neunmonatiger Verletzungspause. Etwas überraschend stand der Flügelspieler auch gleich in der Starting Five und brachte die von ihm gewohnte Energie auf den Platz. Zudem traf er einen wichtigen und von den Zuschauern lautstark gefeierten Drei-Punktewurf im 3. Viertel, seine ersten Punkte seit dem Januar 2022.
Fellbach startete gut ins Spiel, führte mit 0:4, ehe Risto Vasiljevic per Distanzwurf auf 3:4 verkürzen konnte. Beide Teams hatten sich gut auf die gegnerischen Spielzüge vorbereitet, ließen nur wenige freie Würfe zu, dementsprechend fielen nicht allzu viele Punkte auf beiden Seiten. Henk Droste sorgte nach sieben Minute mit zwei verwandelten Freiwürfen für die erste Langener Führung, zur Viertelpause stand es 14:14 unentschieden.
Nach zwei Ballverlusten zog Fellbach zunächst auf 14:18 davon, ehe das Fellbacher Team nach einem Wechselfehler – es standen nicht ausreichend genug deutsche Spieler auf dem Spielfeld – mit einem technischen Foul bestraft wurde. Ein Dreier von Sebastian Barth brachte die Giraffen zurück, nach einem weiteren Dreier von Maxim Schneider zur 23:22 Führung nahm der Gästecoach eine Auszeit. Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe, Henk Droste und Risto Vasiljevic mit einem Freiwurf ließen ihr Team mit einer knappen 30:26 Führung in die Pause gehen.
Die Giraffen behaupteten den kleinen Vorsprung bis Minute des dritten Viertels, dann war es Lars Berger, der mit einem Korbleger die 41:42 Führung für Fellbach herstellen konnte. Gleich zweimal hintereinander eroberten sich die Giraffen Offensivrebounds und konnten beide Male auch verwandeln. Kronhardt traf ebenfalls nach Offensivrebound und glich per Bonusfreiwurf zum 45:45 aus. Nach feinem Zuspiel von Valentin Rappold war es Bastian Winterhalter, der per Korbleger das 47:45 zur Viertelpause für die Schützlinge von Coach Tobias Jahn erzielen konnte.
In den letzten zehn Minuten ging es unvermindert spannend zu. Gillette markierte per Dunking den schnellen Ausgleich, danach wechselte die Führung hin und her. Die Distanzwürfe sollten nun die entscheidende Rolle spielen. Henk Droste traf für drei zum 50:49, im Gegenzug war Thompson zum 50:52 erfolgreich. Philipp Jenkins auf Pass von Sebastian Barth sorgte für das 53:52, bevor Marinov aus der Mitteldistanz die letzte Gästeführung in der 36. Minute erzielte. Risto Vasiljevic und Henk Droste ließen die Giraffen auf 59:54 davonziehen. Nach einem Dreipunktespiel von Risto Vasiljevic und zwei Freiwürfen von Philipp Jenkins knapp zwei Minuten vor dem Ende war der dritte Heimsieg beim Stand von 64:56 zum Greifen nahe.
Gillette ließ für Fellbach zwei Freiwürfe ungenutzt, der Rebound wurde aber eine Beute der Gäste. Wieder war es Thompson, der von hinter der Dreierlinie traf, ehe Berger nach einem Ballgewinn sogar auf 64:61 verkürzen konnte. Kapitän Maxim Schneider übernahm die Verantwortung, versenkte einen schwierigen Mitteldistanzwurf zum 66:61 exakt 60 Sekunden vor dem Ende. Ein drittes Mal traf Thompson den Weitwurf, Fellbach war wieder auf 66:64 dran. Die Gäste brauchten Ballbesitz und schickten Henk Droste an die Linie. Mit einem verwandelten Freiwurf wurde er zum Topscorer des Abends und Fellbach blieben nur noch sieben Sekunden Zeit. Die Giraffen nutzen ihr viertes Teamfoul, um weitere zwei Sekunden von der Uhr zu nehmen. Es reichte zwar noch für einen Wurf von jenseits der Dreierlinie, der aber zum Glück sein Ziel verfehlte.
Rebound Henk Droste, Schlußsirene und ganz viel Jubel im Langener Lager über diesen hart erkämpften 67:64 Sieg. Da Tabellenführer Saarlouis deutlich in Bensheim unterlag, liegen mit Saarlouis, den Giraffen und Stuttgart nun drei Teams mit jeweils 10:4 Punkten an der Tabellenspitze.
Coach Tobi Jahn zeigte sich sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, dass sich mehr und mehr zu einer geschlossen auftretenden Einheit entwickelt.
Coach Tobias Jahn: Philip Jenkins (10 Punkte/2 Dreier, 5 Rebounds, 1 Assist, 2 Ballgewinne), Sebastian Barth (3/1, 1 Rebound, 1 Assist), Niklas Pons (3/1, 1 Rebond, 1 Assist, 1 Ballgewinn), Valentin Rappold (0, 1 Assist), Welday Beyene (0, 1 Rebound), Micha Fuss (2, 2 Rebounds, 1 Assist), Maxim Schneider (7/1, 2 Rebounds, 6 Assists), Devon Jacob (0, 3 Rebounds), Lukas Janott, Henk Droste (19/2, 5 Rebounds, 1 Assist, 1 Ballgewinn, 1 Block), Bastian Winterhalter (5, 2 Rebounds, 1 Assist), Risto Vasiljevic (18/3, 3 Rebounds, 3 Assists, 2 Ballgewinne).
Nach insgesamt sechs Duellen in den ersten sieben Spielen mit Teams aus Baden-Württemberg, kommt es am kommenden Samstag um 19.00 Uhr zum ersten hessischen Aufeinandertreffen, wenn die Giraffen beim langjährigen Rivalen in Lich zu Gast sein werden.