Die Aufgabe in Fellbach ist eine der größten Herausforderungen in der Saison 2022/2023. Der Gastgeber ist als Topfavorit in die laufende Spielzeit gegangen, musste im Verlauf der Vorrunde aber auswärts doch die eine oder andere überraschende Niederlage hinnehmen. Dabei gingen drei Spiel äußerst knapp an den jeweiligen Gegner: In Söflingen (78:81) und im Hinspiel in Langen (64:67) waren es drei Punkte, in Tübingen (65:67) sogar nur zwei, nur die Partie in Ulm ging mit 75:86 deutlich verloren.

Weil die Tabellensituation nicht mit dem formulierten Ziel „Aufstieg“ einherging, wurde nach der Derbyniederlage in Tübingen ein Trainerwechsel vorgenommen. Seitdem läuft es rund, das Team ist ungeschlagen und hat vor zwei Wochen das Spitzenspiel beim damaligen Tabellenführer in Saarlouis nach einer Aufholjagd in den letzten Minuten noch zu seinen Gunsten (77:72) drehen können. Der hohe Sieg am vergangenen Wochenende gegen Ulm, das gänzlich ohne Pro B Spieler antrat, war der achte Sieg in Folge. Eine längere Serie in der Liga können nur die Giraffen mit elf Siegen in Folge aufweisen, die dann im Heimspiel gegen Saarlouis abriss. 

Die Fellbacher Mannschaft ist auf allen Positionen sehr gut besetzt und hat wie die Giraffen einen sehr ausgeglichen wirkenden Kader. Den herausragenden Einzelspieler gibt es nicht und der wird offenbar auch nicht benötigt. Das Scoring verteilt sich auf viele Schulter, das interne Ranking führt Lars Berger (12,8 Punkte) vor dem Amerikaner Andre Gillette und den beiden langjährigen Pro A Akteuren Andreas Kronhardt (12,5) und Zaire Thompson (11,5) an. Marin Marinov und Mark Golder kommen auch beide fast auf einen zweistelligen Punkteschnitt. In Summe erzielt Fellbach die meisten Punkte pro Spiel. Dabei sind sie vergleichbar defensivstark (1199 bei einem Spiel weniger) wie die Schützlinge von Tobias Jahn (1253 Punkte). Im Fellbacher Team steckt zudem eine große Portion Erfahrung. 

Die Ausgangslage vor dieser weichenstellenden Partie ist klar. Gewinnt Fellbach auch sein 10. Heimspiel hätten die drei Spitzenteams – einen Sieg von Saarlouis zu Hause gegen Bensheim vorausgesetzt – allesamt 4 Niederlagen auf dem Konto. Tabellenführer würde dann wieder Saarlouis sein, das einen Sieg mehr vor den punkgleichen Langenern aufweisen würde. Dieses Szenario würde einen höchst spannenden Ligaendspurt einläuten. Sollten die Giraffen die Oberhand behalten, hätten sie ein gutes Polster auf Fellbach in den dann noch verbleibenden fünf Partien. 

Coach Tobias Jahn hat sein Team unter der Woche gut auf das Duell mit Fellbach vorbereitet und weiß, dass es einer konzentrierten und sehr starken Mannschaftsleistung bedarf, um in Fellbach bestehen zu können. Die Favoritenrolle gebührt dem Gastgeber, ein gutes Omen könnte sein, dass der jeweilige Gastgeber in der Rückrunde in eigener Halle den Kürzeren gezogen hat. Die Giraffen haben bislang eine hervorragende Saison gespielt, die Erwartungen übertroffen und brauchen sich nicht zu verstecken. Wenn es gelingt, die Defensivstärke einzubringen, das Reboundduell ausgeglichen zu gestalten, könnte den Giraffen eine Überraschung gelingen. Es wird sich auf dem Spielfeld zeigen, inwieweit die gegen Saarlouis gesammelten Erfahrungen dabei helfen können. Bastian Winterhalter hat das Training nach seiner erkältungsbedingten Pause wieder aufgenommen und wird im Kader stehen.

Für interessierte Mitfahrer*innen:

Spielbeginn ist am Sonntag, 12 02 2023 um 17.30 Uhr

in der Gäuäckersporthalle 1,Bühlstraße 141, 70736 Fellbach.