Die zweiten Herren reisten am Samstag zum ACT Kassel, um zum Spitzenspiel beim Tabellendritten anzutreten. Nach katastrophaler erster Hälfte wurde eine Aufholjagd gestartet, die jedoch knapp mit 93:89 nicht erfolgreich beendet werden konnte.
Vor Spielbeginn war bereits klar, dass Langen alles in die Waagschale werfen muss, um als Sieger vom Platz zu gehen, denn mit Chabot, Overdick und Schuhmacher fehlten gleich drei wichtige Akteure. Das Hinspiel hatten die Nordhessen noch deutlich verloren, doch nun waren sie in der Liga angekommen und standen in der Tabelle dicht hinter den Sterzbächern.
Gleich von Beginn an drückte Kassel aufs Gaspedal und ging schnell mit 8:0 in Führung. Bereits nach 5 Minuten verwandelten die Gastgeber ihren vierten Dreier, die herausragende Quote sollte sich durch die komplette erste Hälfte ziehen. Auf der anderen Seite war Langen alles andere als bereit, um einen Kampf zu liefern. Die Defensive war gespickt von Abstimmungsfehlern und ließ weit offene Würfe zu. So verwundert es auch nicht, dass das erste Viertel mit 27:19 verloren ging.
Im zweiten Abschnitt kamen dann noch zahlreiche Fehlpässe in der Offensive hinzu, die Kassel zu nutzen wusste. In der 13. Minute stand es bereits 40:23 für die Hausherren, die nicht nachließen und in der 16. Minute zum 56:32 erhöhten. Kassels Kazmierczak ließ keine Gnade walten und verwandelte seinen sechsten Dreier in der ersten Hälfte. Ein kleiner 11:2-Lauf der UWSler ließ Hoffnung aufblühen, doch noch vor der Halbzeit konterte der ACT und stellte den Halbzeitstand von 63:45 her. Mit 63 Punkten in der ersten Hälfte hatte Kassel bereits mehr Punkte erzielt als im gesamten Hinspiel (54 Punkte), zudem bedeutete es auch die meisten zugelassenen Punkte in einer ersten Halbzeit in der gesamten UWS-Geschichte.
Trotz dieses Negativerlebnisses wollten die zweiten Herren nicht aufgeben und starteten nach dem Seitenwechsel mit drei Distanzwürfen in Folge. Doch beim Stand von 67:53 kam wieder Langens schwache Verteidigung zum Tragen, in der 26. Minute sah man sich bereits mit 78:57 im Hintertreffen. Durch Umstellung auf eine Zonenverteidigung wirkte man der drohenden Niederlage entgegen und konnte den Rückstand bis Viertelende auf 82:67 verkürzen.
Dieses Momentum nahmen die UWSler mit ins Schlussviertel und stellten in der 32. Minute auf 74:82. Die Zonenverteidigung wirkte hervorragend, lediglich ein Dreier der Gastgeber sollte noch den Weg in den Korb finden. Ein weiterer 8:0-Lauf und der dritte Dreier in diesem Viertel durch Kessler machten das Spiel nun wieder komplett offen (85:82, 37. Minute). Tatsächlich hielt sich der TVL in Schlagdistanz, nach 86:84, 88:86 und 90:89 50 Sekunden vor Schluss, war der Sieg zum Greifen nahe. Drei Freiwürfe und ein Dreipunktwurf sollten allesamt nicht den Weg in den Korb finden, Langen konnte also wenige Sekunden vor Schluss nicht die Führung an sich reißen. Ein letzter Versuch, die Zeit per Fouls zu stoppen, war vergebens, Kassel gewann das Spiel mit 93:89.
Es wäre eine schöne Comeback-Story gewesen, die den Kampfgeist der zweiten Herren belohnt hätte. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass dieser Kampfgeist in der ersten Hälfte gefehlt hat und die Hypothek aus dieser einfach zu groß war. Nichtsdestotrotz hat die zweite Hälfte gezeigt, warum das UWS-Team diese Saison wieder einmal oben mitspielt. Trotz zahlreicher Personalausfälle hat das Team enorme Qualität und kann sich in der Liga behaupten.
Im kommenden Jahr geht es dann am 14. Januar mit dem Heimspiel gegen Neu-Isenburg weiter. Auch dieses Spiel sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Kassel-Spiel hat gezeigt, dass jede Partie von Beginn an hochkonzentriert angegangen werden muss.
Es spielten: Kessler (28 Punkte / 5 Dreier), Butz (22 / 1), Schäfer (15), Lewe (12 / 1), Trindeitmar (6), Püchert (4), Palazzo (2), Richter, Widmer und Wippersteg