Mit freundlicher Genehmigung der Offenbach Post und Autor Jörn Polzin- Erstveröffentlichung in der Offenbach Post vom 03.05.2023

Erstmals haben die U18-Basketballerinnen der Rhein-Main Baskets den deutschen Meistertitel geholt. Der Coup in heimischer Halle ist zugleich der größte Erfolg von Rolf Weidemann als Vereinstrainer. Entsprechend stolz stellt er seine Spielerinnen genauer vor.

Langen – Nach dem großen Coup ist vor den nächsten Höhepunkten: So haben sich Spielerinnen und Trainer der Rhein-Main Baskets gar nicht lange mit dem erstmaligen U18-Meistertitel aufgehalten. Ein Teil des Teams wird bei Turnieren der Basketball-Variante 3×3 im Einsatz sein, Kapitänin Mailien Rolf und die nachnominierte Johanna Kirchner an DBB-Lehrgängen teilnehmen. Schließlich steht im Sommer eine Europameisterschaft an. Trainer Rolf Weidemann sichtet bereits wieder Talente und bereitet sich auf die Tryouts vor. Dennoch nimmt er sich die Zeit, seine Meistermannschaft etwas genauer vorzustellen.

Antonia Schütze: War mit 21 Punkten, darunter vier Dreiern, die Matchwinnerin im Halbfinale gegen Neuss. „Bei ihr ist der Name Programm, wenn sie trifft, dann häufiger hintereinander“, sagt Weidemann. Schützes großer Vorteil: Sie macht sich keinen Druck bzw. schafft es gut, mit diesem umzugehen.

Mailien Rolf: Kapitänin, Nationalspielerin, Regisseurin. „Sie ist der Kopf der Mannschaft, spricht viel mit den Mitspielerinnen, pusht und haut sich richtig rein. Kämpferisch und von der Einstellung ein absolutes Vorbild“, lobt Weidemann. Bestes Beispiel: Nach einem Zusammenprall im Finale hielt Rolf trotz lädierten Ellenbogens durch. „Als ich überlegt habe, sie rauszunehmen, hat sie gleich abgewunken.

Charlotte Kriebel: Die Spielmacherin, Jahrgang 2006, läuft auch für die Zweitliga-Frauen des ASC Mainz auf und zeigte in ihrer Premieren-Saison bei den Baskets gute Ansätze. „Sie wird nachlegen und nächste Saison eine wichtige Rolle einnehmen“, meint Weidemann.

Jennifer Reitz:Sie verteidigt wie eine Wilde und bringt viel Power auf das Feld“, lobt der Trainer. Das half auch im Endspiel gegen TuS Lichterfelde Berlin, „um den routinierten Gegnern einiges wegzunehmen“.

Carlotta Jüterbock: Lacht immer, der Sonnenschein im Team. „Sie hat im Halbfinale wichtige Punkte erzielt, gute Bewegungen zum Korb und einen sehr soliden Wurf“, erläutert Weidemann.

Inga Oberhag: Eher ruhig abseits des Feldes, dafür sehr entschlossen und bissig in der Verteidigung. Holte die meisten Steals in der Hauptrunde und punktet konstant. „Sie zeigt immer großen Einsatz“, betont der Coach.

Johanna Kirchner: Auch der Bundestrainer war angetan vom Auftritt der 1,85 Meter großen Flügelspielerin und Centerin und lud sie zum nächsten Lehrgang ein. „Johanna ist am Brett nicht zu ersetzen, hat uns mit ihren Rebounds und Punkten sehr geholfen“, so Weidemann.

Lara Schierling: Sogar noch einen Zentimeter länger als Kirchner und die zweite Option unter den Körben. Kam im Finale früh aufs Feld, um den Berlinerinnen körperlich mehr Paroli zu bieten. Weidemann: „Sie war mit ihren Rebounds und ihrer Defensive mit ein Schlüssel dafür, dass wir so ins Spiel zurückkommen konnten.“

Juli Clausen: Brachte mit drei verwandelten Dreiern im Schlussviertel des Finals die Halle zum Beben und die Baskets auf die Siegerstraße. „Anfangs war sie noch kalt, aber hat dann ihre eigentliche Stärke aus der Distanz eindrucksvoll gezeigt“, sagt Weidemann. „Sie spielt ohne große Angst und fasst sich gerne ein Herz.

Wiebke Fellenberg: Mit 1,95 Metern die längste Spielerin im Kader. Kam in beiden Partien zu Kurzeinsätzen und traf im Endspiel zur zwischenzeitlichen 46:41-Führung. „Das war ein wichtiger Korb. Generell muss sie sich noch etwas an die körperliche Spielweise gewöhnen, um die Gegnerinnen noch stärker zu bearbeiten“, so Weidemann. „Sie ist eine der wenigen Großen, die uns noch erhalten bleiben.

Amelie Schumacher und Emily Scheibinger: Beide Talente des Jahrgangs 2007 blieben im Finalturnier ohne Einsatz, nachdem sie in der Hauptrunde gute Ansätze zeigten. Weidemann ist guter Dinge: „Nächste Saison werden sie für uns wichtig.“

Co-Trainer Saymon Engler: „Er saß nur auf der Bank und muss sich für Einsätze empfehlen“, scherzt Weidemann und fügt ernsthafter an: „Vier Augen sehen immer mehr und wir ergänzen uns super.