Der Wahnsinn für die MU13 geht weiter

Der Wahnsinn für die MU13 geht weiter

Gestern hatten die Langener Nachwuchs-Talente die starke lettische Mannschaft niedergerungen. Heute morgen  ging es gegen Lecce (Italien) im Viertelfinale der besten U13-Teams weiter.

Und was für ein Halbfinale ! Alle Teams, die sich in die Finalrunde gekämpft hatten, waren mit unglaublicher Physis ausgestattet. Und die italienische Mannschaft spielte am Rande der legalen Härte. Cross-Checks, Ellbogeneinsatz gegen den Kopf und vor allem unsportliches festklammern der Unterarme konnte – nicht geahndet- im Minutentakt beobachtet werden.

Umso erstaunlicher, dass unsere Jungs dem ganzen mit einer Ruhe gegenübertraten, die wir in der ganzen letzten Saison vermisst hatten. Klug spielen gegen einen körperlich überlegenen Gegner, das haben die Jungs hier in Wien 2019 sicherlich gelernt ! Und dazu trugen sicher auch die klugen und ruhigen Ansagen der Bank bei, heute wieder mit Louisa Schmidt und Henrik Neunhöffer.

Nach dem 1. Viertel stand es 10:14 und zur Halbzeit 23:28 für die Langener Jungs. 32:35 lagen sie auch zum 3. Viertel noch knapp vorne. Erst zehn Sekunden vor Schluss führte Lecce mit 46:45. AUSZEIT! Was kann man als Coach alles reden und sagen.

Meist kommt es doch anders als man denkt. Auch so bei diesem Spiel. Eigentlich sollte der Ball zum in diesem Spiel über sich hinauswachsenden Erik Neunhöffer oder zu dem bekannt eiskalten Natnael Amnuel. Doch das wussten auch die Italiener, die beide in Manndeckung genommen hatten. So landete der Ball bei Francesco Jacobshagen. Und der bewies den Mut, gegen drei Gegenspieler im rückwärtsfallen noch auf den Korb zu werfen – und traf. Die folgende Auszeit von Lecce und der Versuch eines Konters misslangen, die MU13 des TV Langen steht im Halbfinale des Osterturniers 2019!

 

Halbfinale der MU13 im Wiener Osterturnier

Kaum 60 Minuten Zeit hatten die Langener Nachwuchstalente um sich von der emotionalen Achterbahnfahrt, die das Erreichen des Halbfinales ausgelöst hatte, zu erholen.

Und wieder ging es gegen Gegner, die „internationale Härte“ auf ihre Weise definierten. Aber auch die diesmalige körperliche Überlegenheit und vor allem auch die Körperlängen brachten die Langener Spieler auf den meisten Positionen zu einem deutlichem Miss-Match.

Und so ging die Partie mit einem 4:20-Lauf für die polnische Mannschaft los. So hatte man sich das nicht vorgestellt. Wer aber dachte, dass sich das Team um „ihre“ Trainerin Louisa Schmidt hier abschlachten lassen wollte, der sah sich bereits im zweiten Viertel eines besseren belehrt. Wieder war es das frühe Pressing, welches die Jungs schon so weit im Turnier gebracht hatte, dass zum Erfolg führte.

Über 27:32 zur Halbzeit und 43:47 nach dem Dritten waren die Langener sogar bei einem 47:47-Ausgleich durch Jacobshagen einer Sensation nahe. Doch mit 2 Spielern mit Foul-Limit raus und zwei Rekonvaleszenten blieb die Aufgabe für unsere Jüngsten eine Nummer zu groß. Die aufopfernden Kämpfe des ersten Spiels hatten sie bereits in den Knochen. Da war die 57:53-Niederlage eigentlich ein Achtungserfolg – der sich aber heute leider noch nach einer Niederlage anfühlt.

Großes Kompliment an die Mannschaft, an die Trainer und auch vor allem an die Betreuerin – die sich nicht nur um das Organisatorische in Wien gekümmert hat, sondern sich bei vielen magenkranken Spielern als Ersatzmutter liebevoll gekümmert hat.

Wien 2020, wir freuen uns auf Dich !

Direkt aus Wien
Jochen Mayer