Folgenden Artikel dürfen wir mit freundlicher Genehmigung der Offenbach-Post und Jörn Polzin hier veröffentlichen:
Offenbach – Seine Rückkehr in die sportliche Heimat hat sich Tobias Jahn anders vorgestellt. Gerne hätte der alte und neue Center des TV Langen mehr über den geglückten Saisonstart gesprochen. Doch nun kommt die Coronapause dazwischen. Wie der gebürtige Babenhausener mit der verzwickten Lage umgeht und warum es nicht mit einer Profikarriere geklappt hat, verrät er im Interview.
2005 und 2012 spielten Sie bereits jeweils eine Saison für den TV Langen. Nun der dritte Anlauf. Wie fühlt es sich an?
Sehr gut. Langen ist schon etwas Heimat für mich, vor allem da Manager Jogi Barth noch immer aktiv ist. Aber auch Trainer Koray Karaman kenne ich noch von früher und mein Teamkollege Sebastian Barth ist ein guter Freund von mir.
Welche Unterschiede haben Sie im Vergleich zur damaligen Zeit in Langen ausgemacht?
Wir spielen nicht mehr in der 2. Bundesliga, das ist sicher der größte Unterschied. Durch die vielen Corona-Regeln war es für mich ansonsten noch nicht möglich, mehr als meine Mannschaft näher kennenzulernen.
Langen spielt seit einigen Jahren nur noch Regionalliga. Sie waren damals beim TVL, in Hanau und Frankfurt zweitklassig oder zumindest drittklassig unterwegs. Sehen Sie das nicht als Rückschritt?
Ich wollte einfach noch mal richtig Basketball spielen. Die vergangenen beiden Jahre in Frankfurt war ich ja nur Ergänzungsspieler, da ich beruflich bedingt nicht regelmäßig trainieren konnte. Aber die Coronapause hat noch mal das Verlangen aus mir rausgekitzelt. Basketball ist zudem auch ein sehr guter Ausgleich zum Job.
War es nie Ihr Ziel, es mal nach ganz oben zu schaffen? Und was hat gefehlt?
Klar will man es auch nach ganz oben schaffen. Aber für die NBA bin ich leider zu klein gewachsen, um auf den großen Positionen zu spielen.
Die Bundesliga hätte ich mir zugetraut, habe aber nie die Chance bekommen. Letztlich haben mir wohl die statistischen Werte dafür gefehlt. Das Können und das Spielverständnis bringe ich mit. Mir war aber das Gewinnen mit dem Team immer wichtiger als die persönliche Ausbeute.
Sie waren in all den Jahren viel unterwegs, haben ein Jahr an der High School und vier Jahre am College in den USA gespielt. Was nehmen Sie aus dieser Zeit mit?
Als erstes natürlich die Sprache. Aber ich habe auch viel von der amerikanischen Mentalität übernommen. Vor allem die positive Denkweise, die dort im Sport vorherrscht. Das ist eine besondere Fähigkeit.
Sie sind in Babenhausen aufgewachsen, haben bei den Wizards angefangen. Welche Verbindungen gibt es noch dorthin?
Meine Eltern leben noch dort, auch ein paar Schulfreunde sowie mein Teamkollege Sebastian Barth. Da gibt es natürlich einige Berührungspunkte.
Nun haben die Corona-Verordnungen den Spielbetrieb erst mal gestoppt. Wie gehen Sie mit dieser Situation um – sportlich wie gesundheitlich?
Sorgen habe ich eigentlich keine, weil ich das Virus sowieso nicht kontrollieren kann. Ich hoffe natürlich, dass wir alle die Situation bestmöglich überstehen, viel daraus mitnehmen und lernen. Was den Basketball angeht, können wir nur gelassen bleiben und versuchen, bei dem ganzen Weihnachtsgebäck die Form zu halten, bis es wieder losgeht.
Und die nächsten Ziele?
Natürlich so viele Spiele wie möglich zu gewinnen und dann mal sehen, wie lange der Körper noch mitmacht. Ich könnte mir auch gut vorstellen, Trainer zu werden.
Das Gespräch führte Jörn Polzin
Das vollständige Interview finden Sie hier auf den Seiten der Offenbach-Post: