TV Langen – Bis Morgenstern Speyer 83:89 (43:41)
Um ein Haar hätte der Tabellenführer Speyer seine Meisterschaftsfeier um eine Woche verschieben müssen. Nach einer der besten Saisonleistungen brachten sich die Giraffen um den alles überragenden Christopher Edward selbst um die Früchte des Erfolges, als sie in den letzten 60 Sekunden den zum Greifen nahen Sieg noch aus der Hand gaben. Von der ersten Sekunde an entwickelte sich ein absolut offener Schlagabtausch, bei dem die Giraffen beinahe über die gesamte Spielzeit leicht die Nase vorne hatten. Kapitän Maxim Schneider brachte sein Team gleich im ersten Angriff auf Kurs und mit einem Korbleger auch in Führung. Dank klug herausgespielter Angriffe fanden die Langener häufig Chris Edward unter den Körben, der allein im ersten Viertel den Gästen gleich zwei spektakuläre Dunkings einschenkte. Sein Team entschied das erste Viertel knapp mit 25:21 für sich. Bei den Gästen war es im ersten Durchgang vor allem der langjährige Erstligaspieler Tim Schwartz , der die Akzente setzte und bis zur Pause 12 Punkte auf seinem Konto verbuchen konnte. Zur Überraschung der rund 100 Besucher führten die Giraffen zur Halbzeit verdient mit 43:41, auch wenn der Tabellenführer spielerisch eine reife Leistung zeigte.
Wer einen Einbruch des Tabellenfünften erwartet hatte, sah sich getäuscht. Auch gegen die Zonenverteidigung des Tabellenführers fanden die Langener Mittel und Wege zu punkten, obwohl gut herausgespielte Würfe jenseits der Drei-Punktelinie einfach nicht fallen wollten. Die Ausbeute der Giraffen aus der Distanz lag am Ende bei 3 von 22, die Gäste trafen allerdings mit 5 von 31 Versuchen kaum besser.
Beide Teams verteidigten nun noch eine Spur intensiver und die Partie blieb äußerst spannend. Eine Minute vor Ende des dritten Viertels hatten sich die Langener eine 59:52 Führung erarbeitet. Nach einem als unsportlich geahndeten Foul von Micha Hoffmann wenige Sekunden vor der letzten Pause ergriff der Tabellenführer die Gelegenheit und verkürzte durch zwei verwandelte Freiwürfe des Spaniers Acosta und einen Sprungwurf von Woodmore auf 59:58.
Vier Minuten vor Schluss lagen die Giraffen immer noch mit einem Punkt (67:66) in Führung und es sollte sogar noch besser werden. Chris Edward mit einem Freiwurf und Maxim Schneider mit einem Korbleger erhöhten auf 72:68. Nah einem erneuten Ballgewinn konnte auch Ruben Spoden leider nur einen von zwei Freiwürfen bei 1:48 Restspielzeit zum 73:68 verwandeln. Wie es besser geht, zeigten die Gäste dann auf der Gegenseite als Woodmore beide Freiwürfe zum 73:70 sicher unterbringen konnte.
Kapitän Maxim Schneider zeigte dann Nerven und ließ zwei Freiwürfe ungenutzt, der Tabellenführer bewies anschließend seine ganze Routine und Tim Schwarz brachte seine Mannschaft mit einem erfolgreichen Dreier in die Verlängerung. Das Momentum lag nun beim Meister, der in den fünf zusätzlichen Minuten das Selbstvertrauen eines Aufsteigers demonstrierte, während die Giraffen ein wenig den verpassten Chancen nachtrauerten und auch physisch erschöpft waren. Die Gäste waren erkennbar erleichtert ob des sehr glücklichen Erfolges und ließen nach dem Schlusspfiff die Sektkorken knallen. Die über die Saison hinweg beste Mannschaft schaffte zu Recht den Aufstieg in die Pro B.
Ein Blick auf die Freiwurfbilanz zeigte den einzigen Unterschied an diesem Abend. Während die Giraffen lediglich 6 von 17 Freiwürfen trafen, waren es bei Speyer stolze 32 von 37. Bei so mancher Entscheidung der Schiedsrichter hätten sich die Langener den gleichen Maßstab gewünscht. Das Foulverhältnis von 25 zu 13 zu Ungunsten der Giraffen gab das Geschehen auf dem Spielfeld nicht ganz richtig wieder. Die Giraffen hatten Speyer an diesem Abend alles abverlangt und den Zuschauern insgesamt ein tolles Basketballspiel geboten.
Coach Markus Kühn hatte dem kompletten 12er Kader Spielzeit gegeben und den Aufsteiger am Rande der Niederlage gehabt. Neben Christopher Edward beeindruckten auch Leander Sielaff und Maxim Schneider. Der sympathische Amerikaner im Dress der Giraffen verwandelte alle 15 Wurfversuche und holte zudem noch 15 Rebounds. Mit einem Effektivitätswert von 51 war er der überragende Spieler an diesem Abend.
Coach Markus Kühn: Felix Feilen (0, 1 Assist), Micha Hoffmann (2, 4 Rebounds, 1 Assist, 1 Ballgewinn), Philipp Pons, Timothy Chabot (2, 3 Rebounds, 1 Assist, 1 Ballgewinn), Ruben Spoden (6, 7 Rebounds, 4 Assists, 2 Ballgewinne), Chris Reinhardt (0, 4 Rebounds, 2 Assists, 1 Ballgewinn), Leander Sielaff (20, 4 Rebounds, 5 Assists, 1 Ballgewinn), Maxim Schneider (21/3 Dreier, 1 Rebound, 5 Assists), Devon Jacob (0, 4 Rebounds), Christopher Edward (32, 15 Rebounds, 3 Assists, 4 Ballgewinne), Ben Kawusu, Lukas Beuschlein (0, 1 Rebound).
Das letzte Saisonspiel am kommenden Samstag bei den Gießen Pointers beschert den Giraffen ein kleines Endspiel um Tabellenplatz 5 in der Regionalliga Südwest.