TV Langen – TV Lich 62:70(34:32)
Nach einer makellosen Bilanz im Oktober mit fünf Siegen aus fünf Spielen fehlte im Heimspiel gegen Lich die letzte Konsequenz und Entschlossenheit, die Serie fortzusetzen und die Voraussetzungen für ein absolutes Topspiel am nächsten Samstag gegen Speyer zu schaffen. Konnte Coach Markus Kühn mit der Defensivleistung seiner Mannschaft zufrieden sein, haderte er zu Recht mit der Chancenauswertung und der Trefferquote im Angriff. Die Langener vergaben 15 von 33 Freiwürfen, davon allein 5 in Folge in der entscheidenden Phase der Begegnung und kamen auf schwache 54,5%. Auch von der Dreierlinie trafen lediglich 2 von 13 Versuchen ins Schwarze, während die Licher Ende des dritten Viertels und zu Beginn des vierten Drittels drei Distanzwürfe in knapp zwei Minuten verwandeln konnte. Damit ist der entscheidende Unterschied beider Teams an diesem Abend genannt.
Sehr unglücklich für den Spielverlauf, vor allem aber für Ruben Spoden selbst, war die Verletzung am Sprunggelenk, die sich Ruben zu Beginn des zweiten Viertels zuzog, als er einen Korbleger von Ribbecke spektakulär blocken konnte. Sein verletzungsbedingtes Ausscheiden schien das Team geschockt zu haben, denn Lich zog in dieser Phase nach dem 16:16 zum Ende des ersten Durchgangs Punkt um Punkt davon und führte nach 16 Minuten mit 21:30. Nach einer Auszeit von Markus Kühn lief es dann offensiv auch wieder besser und mit viel Kampf und Willen fanden die Giraffen ins Spiel zurück. Nick Smith, Maxim Schneider, Leander Sielaff und Julian Bölke sorgten mit einem 9:0 Lauf zunächst für das 30:30 Unentschieden. Eine erfolgreicher Schnellangriff von Maxim Schneider und zwei Freiwürfe von Leander Sielaff ließen ihr Team mit eine knappen 34:32 Vorsprung in die Kabine gehen und gaben den rund 150 Zuschauern Hoffnung auf den dritten Heimsieg.
Die Zuversicht wuchs nach dem Seitenwechsel sogar, als Nick Smith seinen ersten Dreipunktewurf verwandeln konnte und die Giraffen auf 38:32 davonziehen konnten. Die kämpferisch starken Gäste ließen aber nicht locker, spielten diszipliniert und betont langsam ihre Angriffe aus und kontrollierten damit das Spieltempo. Der zweite und letzte erfolgreiche Distanzwurf auf Seiten der Giraffen von Maxim Schneider zum 45:42 sollte dann auch die letzte Langener Führung gewesen sein. De Gäste übernahmen zunehmend das Kommando auf dem Spielfeld und entschieden das dritte Viertel mit 14:21 für sich, Pflüger erzielte den 48:53 Spielstand per Dreier.
Die Mittelhessen schlossen auch ihre beiden ersten Angriffe im letzten Viertel mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen ab und lagen mit 50:59 zur Freude ihrer mitgereisten Fans vorne. Die Vorentscheidung für den Auswärtssieg der Gäste fiel knapp fünf Minuten vor dem Ende. Nach einem Fehlwurf von Chris Reinhardt beim Stande von 58:63 angelte sich Leander Sielaff mit großem Einsatz den Offensivrebound und wurde beim anschließenden Wurfversuch gefoult. Ein zusätzliches technisches Foul gegen Lich bescherte den Giraffen drei Freiwürfe und Ballbesitz. Alle drei Freiwürfe wurden vergeben und Tyrone McLauglin verlor unmittelbar danach den Ball. Den nachfolgenden Angriff stoppten die Langener mit einem Foul und Mohamad Bakerli verwandelte seine Freiwürfe zum 58:65. Das wiederholte sich kurz darauf nochmal: Erst vergab Julian Bölke beide Versuche beim Stand von 60:65, auf der anderen Seite war Pflüger zweimal von der Linie erfolgreich und erstickte damit die Hoffnungen der Giraffen, das Spiel nochmal drehen zu können, im Keim. Die Gäste gewannen schließlich aufgrund ihrer cleveren Spielweise die Partie verdientermaßen mit 62:70 und sorgten dafür, dass die Bäume bei den Giraffen nicht in den Himmel wachsen. Bei den Giraffen stemmten sich Leander Sielaff, Julian Bölke, Chris Reinhardt und Maxim Schneider energisch gegen die Niederlage, hatten aber dieses Mal zu wenig Unterstützung.
Jetzt gilt es erstmal abzuwarten, welche Diagnose für Ruben Spoden erstellt wird, im Langener Lager hoffen natürlich alle, dass es keine längere Verletzungspause nach sich ziehen wird.
Coach Markus Kühn: Micha Hoffmann, Paul Bokeloh, Nick Smith (11/1, 5 Rebounds, 1 Assists), Timothy Chabot (1, 4 Rebounds) Ruben Spoden (2, 1 Rebound, 1 Assists, 1 Ballgewinn), Chris Reinhardt (10, 8 Rebounds, 3 Ballgewinne, 4 BLocks), Leander Sielaff (9, 8Rebounds, 8 Assists, 4 Ballgewinne, 1 Block), Maxim Schneider (13/1, 3 Rebounds, 5 Assists, 1 Ballgewinn), Julian Bölke (10, 5 Rebounds, 1 Assist), Lukas Beuschlein (10, 6 Rebounds, 5 Assists, 2 Ballgewinne), und Tyrone McLaughlin (2, 2 Rebounds, 2 Assists).
Am kommenden Samstag stehen die Giraffen vor einer ganz schweren Aufgabe in Speyer, die mit ihrem 55:107 Auswärtssieg in Crailsheim ein klares Statement an die gesamte Liga gesendet hat. Wie alle Spitzenteams in der Regionalliga Südwest setzt auch Speyer, das sich in früheren Jahren durch intensive Nachwuchsarbeit ausgezeichnet hat, inzwischen voll auf die EU-Spieler Karte und hat vier spanische, einen kroatischen und einen amerikanischen Akteur in seinen Reihen.