Vergangenes Wochenende sorgten die zweiten Herren gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer Makkabi Frankfurt für einen spannenden Sonntagabendkrimi. Konnte weder in der regulären Spielzeit noch in der ersten Verlängerung der Sack zugemacht werden, freuten sich Fans und Mannschaft umso mehr über den 78:76-Erfolg nach 50 Minuten Spielzeit.
Das Spiel hatte bereits im Vorfeld viel Beachtung geschenkt bekommen, so war es nichts geringeres als das Spitzenspiel der Saison. Die UWSler erwarteten als Zweitplatzierter den Aufstiegskandidaten Makkabi Frankfurt, der noch ohne Saisonniederlage war. Zudem trafen hier zwei verschiedene Spielsysteme aufeinander, Makkabi mit der besten Offensive der Liga gegen den TV Langen mit der besten Defensive der Liga. Das Hinspiel verlor Langen unglücklich zur Schlusssekunde mit 70:72, nachdem man lange Zeit in Führung lag. Für diese bittere Niederlage wollte man sich revanchieren, dementsprechend hoch war die Motivation. Doch vor dem Spiel die Hiobsbotschaft: Kapitän und Ligatopscorer (21,5 Punkte/Spiel) Butz musste krankheitsbedingt passen.
Diesen Schock nutzten die Gäste gleich zu Beginn, verwandelten drei Dreipunktwürfe und gingen mit 12:2 in Führung. Erst in der Mitte des Viertels fand die Mannschaft von Coach Glisic gegen dessen Ex-Verein ins Spiel und verkürzte auf 11:14 (7. Minute). Nach dem 15:19 Viertelpausenrückstand kam die UWS-Offensive ins Rollen und übernahm erstmals die Führung (22:21, 13. Minute). Doch Makkabi, das auch die meisten Dreier pro Spiel trifft, machte sich sein Spezialgebiet zu Nutze und versenkte weitere drei Dreier binnen weniger Minuten. Den 32:26-Rückstand (18. Minute) verkürzten die Hausherren bis zur Halbzeit nur auf 29:32, Freiwurfmöglichkeiten für ein besseres Pausenergebnis wurden nicht genutzt.
Nach der Halbzeit drehten die Gastgeber mächtig auf, mit einem 12:0-Lauf überrollte man Frankfurt förmlich und distanzierte sich mit 41:32. Gerade Overdick pflückte in der Verteidigung den ein oder anderen Ball vom Korb und ließ Makkabis Angreifer verzweifeln. Erst in der 26. Minute kamen die Gäste zu ihren ersten drei Punkten der zweiten Hälfte. Es sah so aus, als hätte Langen alles unter Kontrolle, doch zwei weitere Dreier durch Makkabis Topscorer Dolejsi egalisierten die Partie in der 29. Minute (47:47). Trotzdem gingen die UWSler durch einen Dreier von Lewe mit 50:47 in das Schlussviertel.
Der vermeintliche Schlussakt war ausgeglichen, beide Seiten verteidigten aggressiv und ließen wenig Punkte zu. Die Gäste gingen in der 37. Minute mit 61:58 in Führung, doch Overdick glich in der Schlussminute zum 61:61 aus. Einen aussichtsreichen Wurf zur Schlusssirene verwandelte man allerdings nicht, sodass die Fans mit Bonusbasketball beglückt wurden.
In der Verlängerung setzten sich die UWSler direkt ab und gingen mit 66:62 wieder in Front (43. Minute), aber null von sechs Freiwürfen ließen den Gegner zurück ins Spiel. Mit 68:68 ging es also in die vermeidbare zweite Verlängerung.
Hier schienen die Kräfte bei den Hausherren am Ende, während Dolejsi weiter sein Spiel spielte. Zwei wilde Dreipunktwürfe brachten sein Team zunächst auf die Siegerstraße, doch Chabot traf ebenfalls einen Dreipunktwurf und zwei weitere Korbleger ließen Langen auf 75:76 herankommen. Fünf Sekunden vor Schluss explodierte die vollgefüllte Sehring-Halle, als Keßler seinen Dreipunktwurf verwandelte und sein Team mit 78:76 in Front brachte. Makkabis letzter Wurf verfehlte sein Ziel und so stand das 78:76-Endergebnis fest.
Die Fans und die Mannschaft feierten im Anschluss lautstark. Zum Einen hat es das Team geschafft, den Ausfall von Leistungsträger Butz zu kompensieren, zum Anderen erwies man sich erneut als Stolperfalle für Favoriten und konnte so die Auftaktniederlage bei Makkabi revanchieren. Mit diesem famosen Sieg festigen die zweiten Herren Tabellenplatz zwei und reisen mit breiter Brust zum nächsten Ligaspiel. Dieses findet am kommenden Samstag in Weiterstadt statt. Der Tabellenneunte konnte ebenfalls einen beachtlichen Sieg gegen Heidesheim einfahren, es wird also alles andere als ein Selbstläufer.
Es spielten: Overdick (19 Punkte), Keßler (16 Punkte / 3 Dreier), Püchert (15 / 1), Chabot (11 / 1), Lewe (11 / 1), Palazzo (2), Richter (2), Trindeitmar (2), Buschlinger, Mundt, Schuhmacher und Wippersteg.
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