TV Langen  –  Lich Basketball 72:59 (44:28)

Mit einem verdienten Sieg vor rund 600 begeisterten Zuschauern, sofern sie es mit dem Heimteam hielten, revanchierten sich die Giraffen nicht nur für die 69:80 Hinspielniederlage, sondern entschieden auch den direkten Vergleich für sich. Der könnte am Saisonende eine entscheidende Rolle bei der Platzierung spielen, wenn Langen und Lich nach 28 Spielen die gleiche Anzahl von Siegen aufweisen würden.

Manch einer der älteren Zuschauer mag sich an schon länger zurückliegende Zeiten in der ehrwürdigen Georg-Sehring-Halle erinnert haben, als sich pünktlich zum Spielbeginn beide Tribünen gut gefüllt hatten. Die Gäste hatten etliche Fans mitgebracht und die Freikartenaktion für die Spieler und die Eltern der Langener Jugendmannschaften war ein großer Erfolg. Mit den Kindern aus der männlichen U10 an den Händen liefen die Schützlinge von Coach Tobias Jahn auf das Spielfeld. Der auch schon für die Giraffen aktive Noah Litzbach, bester Spieler auf Licher Seite an diesem Abend, eröffnete die von Beginn an sehr stimmungsvolle Partie nach starkem Zug zum Korb mit den beiden ersten Punkten. Auf der Gegenseite tat es ihm Leon Fertig gleich, der sich zweimal zum Korb durchtankte. Mike Agyemang brachte die Giraffen nach einem Offensivrebound nach fünf Minuten mit 7:6 in Führung. Beide Teams verteidigten auf einem sehr hohen Niveau und machten es den Angreifern schwer, in gute Wurfpositionen zu kommen. Die Langener versuchten deshalb das Tempo hochzuhalten, was sich auch zunehmend auszahlen sollte.

Erfolgreich abgeschlossene Schnellangriffe von Niklas Pons und Henk Droste sowie der einzige Dreiertreffer der Giraffen im ersten Viertel von Drago Crnjac ließen die Zuschauer beim 15:9 jubeln. Auch David Amaize verbuchte einen erfolgreichen Distanzwurf für die Gäste, die nach den ersten zehn Minuten mit 17:13 in Rückstand lagen.

Im zweiten Viertel brannten die Giraffen ein Offensivfeuerwerk ab. Schnellangriffe wechselten sich mitgut herausgespielten Dreipunktewürfen ab, von denen Henk Droste Mitte des zweiten Viertels gleich zwei in kurzer Folge zuerst zum 30:18 und dann zum 33:21 versenkte. Zwei verwandelte Freiwürfe von Henk und ein Dreier von Risto Vasiljevic ließen die Giraffen dann sogar auf 39:25 davonziehen.

Lich biß sich an der konsequenten Verteidigung der Giraffen die Zähne aus. Mike Agyemang und Devon Jacob schafften es, Lich Ex-Nationalspieler Johannes Lischka gut aus dem Spiel zu nehmen. Auch der amerikanische Aufbauspieler Jacob Salinero konnte sich nicht gegen Leon Fertig und Niklas Pons durchsetzen und kam lediglich auf einen für seine Verhältnisse mageren Punkt bis zur Halbzeit. Obwohl die Langener unter dem Korb zwei, drei gute Gelegenheiten ungenutzt ließen, war die 44:28 Halbzeitführung der verdiente Lohn für die bis dahin sehr stark aufspielenden Giraffen.

Lichs Trainer Ralf Scholz musste sich folglich für den zweiten Durchgang etwas einfallen lassen, um dem Spiel noch eine Wende geben zu können. Mit der Umstellung auf Zonenverteidigung nach dem 4. Foul von Johannes Lischka gelang ihm dies auch. Die Giraffen schafften es zwar, sich freie Würfe zu erspielen, nur ein einziger von insgesamt elf Distanzwürfe im dritten Viertel wollte fallen. Da die Giraffen aber weiterhin leidenschaftlich verteidigten und auch sehr gut reboundeten, konnten sie den Vorsprung bis zur 27. Minute sogar auf 58:36 ausbauen. Dann riß der Spielfluß aber bei den Langenern leider komplett. Fehlpässe und Fehlwürfe wechselten sich ab und die Gäste witterten ihre Chance. Mit einem 0:10 Lauf für Lich endete das dritte Viertel, dass nun darauf hoffen durfte, vielleicht nicht mehr das Spiel, aber zumindest den besseren direkten Vergleich gewinnen zu können.

Die Intensität ließ auch im letzten Viertel nicht nach und die Giraffen suchten offensiv nach Lösungen gegen die Zonenverteidigung. Leon Fertig schaffte es zweimal in Folge mit Devon Jacob einen dankbaren Abnehmer für leichte Punkte am Brett zu finden. Sein Treffer zum 65:52 nach 36 Minuten bedeutete die Entscheidung, die Frage war nun, wie hoch der Sieg der Giraffen ausfallen würde. Mit dem zweiten erfolgreichen Dreipunktewurf von Risto Vasiljevic an diesem Abend in der 40. Minute zum 72:56 war klar, dass den Giraffen dies auch tatsächlich gelingen würde. Nach zwei vergebenen Freiwürfen von Leon Fertig setzte Noah Litzbach ebenfalls per Dreier den Schlusspunkt für die Gäste unter eine emotionale Partie. Die tiefer besetzte Mannschaft mit einem sehr guten Defensivkonzept hatte sich auch dank der lautstarken Unterstützung durch die Zuschauer durchgesetzt. Henk Droste verpasste mit 19 Punkten und 9 Rebounds nur knapp ein Double-Double, Leon Fertig verteilte neben seinen 13 Punkten mit 8 Assists genauso so viele wie die komplette Licher Mannschaft.

Durch die Heimniederlage von Tabellenführer Karlsruhe gegen die Gießen Pointers im parallel gelaufenen Spiel ist die Spitzengruppe nun noch enger zusammengerückt. Karlsruhe und Langen sind nun beide mit vier Niederlagen belastet, da der amtierende Meister aber bereits 24 Spiele absolviert hat, verbleibt er alleine auf Platz 1. Der Kampf um die vier Play-Off Plätze ist im vollen Gange mit recht guten Karten für die Giraffen. Spielmacher Maxim Schneider gab nach seiner mehrwöchigen Pause sein Comeback und kann wieder zu einem wichtigen Faktor für sein Team werden.

Niklas Pons (8, 5 Rebounds, 2 Assists, 3 Ballgewinne), Luca Eibelshäuser (2 Assists), Mike Agyemang (8, 4Rebounds, 1 Ballgewinn), Drago Crnjac (5/1 Dreier, 2Ballgewinne), Maxim Schneider (1 Rebound), Risto Vasiljevic (8/2, 3 Rebounds, 4 Assists, 1 Ballgewinn), Henk Doste (19/3, 9 Rebounds, 2 Ballgewinne), AminuAbibu (3, 10 Rebounds, 1 Assist), Leon Niederdraeing, Devon Jacob (8, 5 Rebounds), Leon Fertig (13, 7Rebounds).

Am nächsten Samstag geht es für die Giraffen ins nahegelegene Bensheim, Spielbeginn ist bereits um 15.45Uhr.