TV Langen – Gießen Pointers 70:55 (32:22)
Mit einem deutlichen und auch in dieser Höhe verdienten Sieg gegen den aus Langener Perspektive letzten Konkurrenten um Platz 5 hat sich das Team von Coach Tobias Jahn schon drei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde für die erstmals ausgetragenen Play-Offs in der Regionalliga Südwest qualifiziert. Die Mittelhessen können jetzt nur noch darauf hoffen, Schwenningen und Lich abzufangen, was angesichts der Tabellenkonstellation mit zwei Niederlagen mehr auf dem Konto aber wohl nur noch theoretischer Natur ist.
In der Anfangsphase war beiden Teams die Nervosität anzumerken, erfolgreiche Abschlüsse waren die Ausnahme. So gingen die ersten zehn Dreierversuche der Giraffen allesamt daneben. Auch Gießen traf keinen Wurf aus der Distanz, punktete aber in Korbnähe durch den amerikanischen Centerspieler Miles Mallory, der acht der ersten elf Punkte für Gießen markierte. In der offensiv nur langsam Fahrt aufnehmenden Partie führten die Gäste nach zehn Minuten mit 7:11.
Elf Punkte erzielte Gießen auch im zweiten Viertel, mehr ließ die einmal mehr hervorragende Defensive der Giraffen in der ersten Halbzeit nicht zu. Offensiv brach Risto Vasiljevic dann den Bann und verkürzte per Dreier auf 12:13. Die Langener vernagelten praktisch den Korb, schnappten sich die Mehrzahl der Rebounds und kamen dadurch auch im Angriff mehr und mehr in die Spur. Analog der Partie gegen Lich vor zwei Wochen legten sie im zweiten Abschnitt die Grundlage zum Sieg. Bis auf 29:15 wuchs der Vorsprung an, auch dank neun Punkten von Mike Agyemang, der sich mehrfach unter dem Gießener Korb durchsetzen konnte.
Die Gäste hatte in den ersten acht Minuten im zweiten Viertel lediglich vier Punkte erzielt, konnten dann aber in der verbleibenden Zeit bis zur Pausensirene auf 32:22 verkürzen. Festzustellen war, dass Gießen über Nadjfeji und Mallory immer wieder den Weg unter den Korb suchte, sich dabei aber meistens in der Abwehr der Giraffen verfing. Die hatten zudem wie so oft in der Saison eine starke Dominanz bei den Rebounds (24 zu 12) zur Halbzeit.
Die Gäste bäumten sich im dritten Viertel gegen die sich abzeichnende Niederlage nochmal auf und halbierten mit einem 0:5 Lauf den Rückstand auf 32:27. Die Giraffen fanden schnell die passende Antwort. Leon Fertig mit drei Punkten, Niklas Pons per Korbleger und Mike Agyemang mit einem verwandelten Freiwurf schraubten die Führung wieder in den zweistelligen Bereich (38:27). In der Folge blieb die Partie ausgeglichen und Langen führte nach 30 Minuten stabil mit 47:37.
Die Giraffen ließen sich auch durch eine schmerzhafte Schulterverletzung von Henk Droste, der noch während des Spieles ins Krankenhaus gebracht werden musste, aus der Bahn werfen. Die Last in der Offensive bei Gießen lag fast ausschließlich auf den Schultern von Miles Mallory, der am Ende mit 24 Punkten Topscorer der Partie. Er allein konnte aber nicht verhindern, dass die Giraffen den Vorsprung beständig ausbauen konnten. Das Team von Tobi Jahn beeindruckte wieder einmal mehr mit der Tiefe des Kaders.
Alle Spieler kamen zum Einsatz, neun davon mit mehr als zehn Minuten Einsatzzeit und alle trugen sich auch in die Korbschützenliste ein. Leon Fertig zeigte ein paar Zauberpässe aus seinem Repertoire und hatte mit 9 Assists allein fast so viele wie die Gießener Mannschaft (11) in Summe. Mike Agyemang und Leon Fertig verpassten zudem nur hauchdünn ein Double-Double.
Als Team war Langen an diesem Abend vor rund 350 Besuchern einfach besser und kann mit viel Selbstvertrauen in die drei noch ausstehenden Spiele gehen, auch wenn ein Ausfall von Henk Droste nicht leicht zu verkraften sein würde.
Niklas Pons (11/1 Dreier, 8 Rebounds, 2 Assists, 2 Ballgewinne), Luca Eibelshäuser (3/1, 3 Rebounds, 2 Assists), Mike Agyemang (13,9 Rebounds, 2 Ballgewinne, 1 Block), Drago Crnjac (4, 2 Assists, 2 Ballgewinne), Maxim Schneider (3/1), Risto Vasiljevic (8/2, 5 Rebounds, 2 Assists), Henk Doste (2, 1 Rebound, 1 Ballgewinn), Aminu Abibu (6/2, 3 Rebounds, 2 Ballgewinne), Leon Niederdraeing (4, 1 Rebound, 1 Ballgewinn), Devon Jacob (6, 7 Rebounds), Leon Fertig (10, 9 Assists, 1 Block).
Am nächsten Samstag kommt es in Karlsruhe (12.04./19:30Uhr) dann zum Showdown des Tabellenersten gegen seinen unmittelbaren Verfolger.