Langen – Das ist nicht nur ein bisschen teurer, sondern gleich ein ganzer Batzen: Für die Planung und den Bau der neuen Vier-Felder-Halle im Sportpark Oberlinden sind nun Kosten in Höhe von 16,6 Millionen Euro veranschlagt. Die Finanzierung steht daher in den Ausschüssen im Mittelpunkt der Diskussion. Schließlich wird die Vorlage aber in allen drei Sitzungen einstimmig angenommen, nur die SPD enthält sich.

Mit freundlicher Genehmigung der Offenbach Post

Das will Joachim Knapp in der Stadtverordnetenversammlung noch mal erläutern. „Wir haben uns in allen Ausschüssen enthalten – nicht weil wir sagen, dass wir diese Halle nicht brauchen. Sondern weil wir ein Problem mit der Finanzierung haben.“ Seine Fraktion gehe davon aus, dass es nicht bei den veranschlagten rund 16 Millionen bleibt, sondern die Summe vielleicht sogar über die 20-Millionen-Marke klettern werde. Die Sozialdemokraten hätten das Thema daher noch einmal ausführlich in der Fraktionssitzung diskutiert. „Da sind die Wogen hochgegangen“, sagt Knapp. Aber schlussendlich haben sich alle Mitglieder der SPD-Fraktion durchgerungen, dem Antrag zuzustimmen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Gött betont direkt im Anschluss: „Ich bin überrascht, wie wenig emotional das Thema diskutiert wurde. Allen ist das Problem und die Notwendigkeit bewusst, dass wir eine Nachfolge für die Georg-Sehring-Halle brauchen.“ Der Magistrat habe auch schnell gehandelt, um Fördergeld zu sichern und die Sportvereine früh in die Planung mitaufgenommen. Es entstehe aber eine Halle nicht nur für den TV Langen, sondern für alle Sporttreibenden in der Stadt. „Das ist sehr viel Geld, aber gut angelegtes und das Projekt ist realistisch geplant“, meint Gött. Die Befürchtung der SPD, die Summe könnte noch immens steigen, teilt er nicht.

„Wir haben ja bekanntlich große Probleme mit dem Geldausgeben“, sagt Claudia Trippel (FWG-NEV) selbstironisch. Ihre Fraktion teile die Befürchtungen der SPD auch bis zu einem gewissen Grad. „Aber diese Ausgabe ist notwendig, auch wenn sie den Haushalt belasten wird“, betont Trippel. Und schiebt hinterher: „Aber Projekte wie der Hopper werden uns um die Ohren fliegen.“

Auch WiLa-Vorsitzender Joost Reinke betont, seine Fraktion habe Bauchschmerzen mit der Summe, die die neue Vier-Felder-Halle kosten soll. „Wir teilen die Bedenken der SPD, denn wir sehen ja alle die Preise nach oben gehen“, so Reinke. Aber auch er meint, es sei wichtig, dieses Geld auszugeben, da man so in die Zukunft der Stadt investiere. „Wenn wir als Stadt Langen Sportschwerpunkt bleiben wollen, ist das alternativlos“, so Reinke.

Bei der Abstimmung gehen dann schließlich alle Hände nach oben – auch die der SPD-Stadtverordneten. Das ändert nichts an der Einstimmigkeit, aber hat Signalwirkung – den wegweisenden Beschluss würdigen die Stadtverordneten im Stadthallensaal denn auch mit Applaus.

Somit tritt die Stadt nun in die Bauherrenschaft ein und will gemäß Vorlage die weitere Umsetzung in eigener Zuständigkeit und Verantwortung mit dem Planungsteam und den Kommunalen Betrieben Langen (KBL) fortführen. Nächste Schritte sind es dann, die Genehmigungsplanung fortzusetzen, die Baugenehmigung einzuholen und das Bebauungsplanverfahren abzuschließen. Die eigentlichen Arbeiten sollen nach aktuellem Stand im ersten Quartal 2024 beginnen und voraussichtlich 18 Monate dauern. Dann könnte die neue Langener Sporthalle Ende 2025 betriebsbereit sein.

Quellenangabe: Offenbach-Post vom 29.07.2022, Seite 20

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