Der Aufstieg die in drittklassige Basketball-Liga Pro B ist für den TV Langen ein Großprojekt, das wirtschaftliche wie sportliche Herausforderungen mit sich bringt.
Wir danken der Offenbach-Post und Jörn Polzin für die Genehmigung der Wiederveröffentlichung des Artikels vom 17.07.2025
Langen – Die wichtigste Nachricht schickt Manager Jürgen Barth vorneweg: „Wir sind überall gut dabei, es geht mit großen Schritten voran.“ Und so ein Großprojekt wie der von einem Standortwechsel begleitete Sprung der Langener Basketballer in die drittklassige Pro B bedarf vieler Schritte. Sportlich wie wirtschaftlich. Ein Überblick zum Stand in den wichtigsten Kategorien:
Sukzessive arbeiten die Langener Verantwortlichen die Anforderungen ab. Der aktualisierte Wirtschaftsplan sieht laut Barth eine „solide Finanzierung“ vor. Low Budget, aber durchfinanziert. Für die seitens der Liga vorgeschriebene LED-Wand zeichnet sich eine von Stadt und privatem Geldgeber gestützte Lösung ab. Zwar stellt die sechs Quadratmeter große LED-Wand die deutlich günstigere Alternative zu den Rotationsbanden dar, verschlingt aber einen satten fünfstelligen Betrag. „Eine konzertierte Aktion“, mit dem Hauptvorstand abgestimmt.
Schließlich sollen von den Vorzügen der neuen Halle, wie der Anzeigetafel mit Lichtschläuchen, neben den Basketballern auch andere Vereinssparten wie Handballer oder Faustballer profitieren. Spätestens ab September, wenn der „Sportpark Oberlinden“ offiziell eingeweiht wird. „Das sieht alles gut und hochmodern aus“, freut sich Barth und verweist auf das Solarpanel auf dem Dach oder den geplanten Glasfaser-Anschluss für den Internet-Livestream. Alles geht seinen Gang. Auch die nachzuweisenden zweieinhalb hauptamtlichen Stellen – Geschäftsführer, Jugendtrainer und Nachwuchskoordinator – sind besetzt. Das Comeback eines Langener U16-Bundesligateams muss nach verpasster Qualifikation hingegen warten. 2026 folgt der nächste Anlauf, eine Kooperation mit den Rhein-Neckar Metropolitans steht im Raum.
„Neun bis zehn stabile Spieler haben wir schon zusammen und sind besser aufgestellt als in der Regionalliga“, meint Barth. Tragende Rollen sollen die Lagerman-Brüder einnehmen, die Pro-B-Erfahrung mitbringen und ins Rhein-Main-Gebiet zurückkehren. Der zwei Meter große Flügelspieler Alexander Lagerman (21) stand bei seiner letzten Station in Rhöndorf im Schnitt 19 Minuten auf dem Feld und erzielte neun Punkte. „Er ist ein guter Dreierschütze und Rebounder, hat einen starken Zug zum Korb“, hebt Barth die Vorzüge des Zugangs hervor. Der zwei Jahre ältere, sechs Zentimeter kleinere Bruder Nicolas kommt vom TSV Neustadt bei Hannover und kam in 24 Minuten auf 13 Zähler im pro Partie. Er soll auch auf der Spielmacherposition eingesetzt werden, die nach dem Wechsel von Maxim Schneider in die zweite Mannschaft und dem dicken Fragezeichen hinter 3×3-Profi Leon Fertig dünn besetzt ist.
„Klar können Niklas Pons oder Luca Eibelshäuser aushelfen, aber wir schauen uns nach Alternativen um“, kündigt Barth an. Auch auf den großen Positionen, die mit Fabian Baumgarten (24/einst Skyliners Juniors und Hanau White Wings) in der Tiefe verstärkt wurden, besteht Handlungsbedarf. Dort haben Manager Barth und Aufstiegstrainer Tobias Jahn, „der natürlich bleibt“, einen US-Amerikaner ins Auge gefasst. „Er ist schnell, beweglich und kann auch von außen werfen“, beschreibt Barth, hält den Namen aber noch unter Verschluss. Ansonsten bleibt der Kern des Aufstiegskaders zusammen. Während sich Henk Droste nach seiner Schulteroperation in der Reha zurückkämpft, ist der Langzeitverletzte Leon Püllen wieder ins Training eingestiegen. „Er wäre eine weitere Option auf mehreren Positionen“, hofft Barth.
Hält für die „Giraffen“ zum Auftakt am 28. September ein Gastspiel beim BBC Coburg bereit und ist zusammengewürfelt. So trifft der TVL binnen vier Wochen zweimal auf die Reserve der Frankfurt Skyliners. Überhaupt finden sich in der 13-köpfigen Südgruppe vier Farmteams. Eines davon, die BBA Ludwigsburg, kommt zur Heimspielpremiere am Sonntag, 5. Oktober, nach Langen. Auffällig: Neben der traditionellen Anwurfzeit, samstags, 19.30 Uhr, sind einige Heimspiele für Sonntag (18 Uhr) angesetzt. „Das hat die Liga so bestimmt, wir haben natürlich unseren Standardtermin am Samstag als Wunsch hinterlegt. Im einen oder anderen Fall lässt sich vielleicht noch was machen“, meint Barth. Grundsätzlich ist das Niveau vieler Mannschaften für den TVL-Manager schwer einzuschätzen. Wie der neu formierte Kader von Pro-A-Absteiger Dresden. Großer Favorit ist die BG Leitershofen. Ohne sich auf eine Zielsetzung festzulegen, ist für Barth klar: „Wir gehen als Aufsteiger mit der nötigen Demut an die Sache ran.“
(Jörn Polzin)
Termine 2025
28.09, 16.00: BBC Coburg (A)
05.10, 18.00: Ludwigsburg (H)
12.10, 17.30: Fellbach (A)
19.10, 16.00: Oberhaching (A)
25.10, 19.30: Ulm (H)
02.11: 17.00: Dresden (A)
08.11: 19.30: Würzburg (H)
14.11: 19.30: Speyer (A)
16.11: 18.30: Erfurt (H)
22.11: 15.00: Bayern II (A)
06.12, 19.30: Skyliners II (H)
13.12, 19.30: Leitershofen (A)
21.12, 18.00: Coburg (H)