Einmal mehr danken wir der Offenbach-Post und Jörn Polzin für die Genehmigung der Wiederveröffentlichung des Artikels vom 09.05.2025

Nach elf Jahren sind die Basketballer des TV Langen zurück in der drittklassigen Pro B, sie gewannen auch Spiel zwei der Finalserie gegen Karlsruhe.

Das Langener Urgerstein Jochen Kühl klatschte begeistert in die Hände, Manager Jürgen Barth wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, die Fans zählten die letzten Sekunden herunter – dann gab es in der Sehring-Halle kein Halten mehr. Die Basketballer des TV Langen fielen sich in die Arme, feierten ausgelassen mit einer Wasserdusche, während die Gegner aus Karlsruhe mit hängenden Köpfen vom Feld schlichen. Es ist vollbracht: Die „Giraffen“ sind zurück in der drittklassigen Pro B – und das nach elf, gefühlt ewig langen Jahren in der Regionalliga.

„Wir haben diese Saison mit dieser jungen Truppe hart gearbeitet, viel Spaß gehabt und wollten uns unbedingt die Krone aufsetzen. Das ist jetzt das Endprodukt“, tönte Kapitän Niklas Pons stolz ins Mikrofon und stimmte mit den zumeist in Rot gekleideten Fans die obligatorische Humba an. Teamkollege Drago Crnjac hatte sich derweil ein Teil des Korbnetzes als Souvenir gesichert und fiel Familie und Anhängern in die Arme. Ausgerechnet Crnjac, der in Spiel zwei der Finalserie lange unglücklich agiert hatte, beim 61:47-Erfolg aber in wichtigen Momenten zur Stelle war, als die Partie nach dem Seitenwechsel zeitweise zu kippen drohte.

Ansonsten bewahrheitete sich an diesem besonderen Abend die altbekannte Basketball-Weisheit: Die Offensive gewinnt Spiele, aber die Defensive Meisterschaften. „Vor den Jungs kann man nur den Hut ziehen. Wie sie verteidigt und gekämpft haben, war richtig stark. Es war sicher nicht das schönste Spiel, aber wir mussten ja auch mit Leon Fertig und Henk Droste auf zwei Schlüsselspieler verzichten“, meinte auch der sichtlich gerührte Manager Barth, der sich an große Spiele in den 80er Jahren zurückerinnert fühlte und nun auf eine positive Rückmeldung für den Lizenzantrag hofft. Auch Niklas Pons verspricht sich einen Boom für den Männer-Basketball am Langener Standort, zumal der TVL auch wieder eine Jugend-Bundesliga-Mannschaft aufbieten will.

Schon die mit 800 Zuschauern ausverkaufte Halle am Freitag zeigte, dass die Begeisterung zurück ist. Und die stimmungsvolle Kulisse erwies sich als Faustpfand in der umkämpften Partie, in der die Langener zwar offensiv nicht wirklich ihren Rhythmus fanden, aber über weite Strecken vorne lagen und fehlerhafte Karlsruher nicht zur Entfaltung kommen ließen. Punkte von Crnjac und Pons brachten schließlich die Entscheidung. Der Rest war Schaulaufen. „Beide Teams waren nervös, am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die es mehr wollte. Und Karlsruhe bei 47 Punkten zu halten, sagt alles“, meinte Trainer Tobias Jahn und startete den Partymarathon.

TV Langen: Pons (17), Eibelshäuser (3), Agyemang (10), Crnjac (10), Schneider (3), Vasiljevic (7), Abibu (7), Jacob (4), Niederdraeing

Von Jörn Polzin