Vielen Dank an die Offenbach Post und Jörn Polzin für die Genehmigung der Wiederveröffentlichung des Artikels vom 04.05.25 im Lokalsport.

Die Basketballer des TV Langen machen den ersten Schritt in Richtung Aufstieg in die Pro B: In Karlsruhe gewinnen sie mit einem überragenden Leon Fertig in der Verlängerung.

Nächster Krimi, nächstes Happy End für die Regionalliga-Basketballer des TV Langen: Eine Woche nach dem Triumph über Lich gewannen die „Giraffen“ Spiel eins der Finalserie in Karlsruhe mit 79:76 n.V. (70:70/42:34) und sind nur noch einen Sieg von ihrem großen Ziel entfernt. Entscheiden sie auch das zweite Duell am Freitag (19.30 Uhr) in der heimischen Sehring-Halle für sich, ist der sportliche Aufstieg in die Pro B perfekt. Bei einer Niederlage käme es zu einer dritten und entscheidenden Begegnung am Sonntag (16.30 Uhr) in Karlsruhe.

„Das Spiel hat wirklich Nerven gekostet“, sagte ein erleichterter TVL-Coach Tobias Jahn. Wieder mussten die Langener in die Verlängerung, wieder auswärts, wieder bewiesen sie den längeren Atem. Doch anders als in Lich, als sich die „Giraffen“ dank Aufholjagd auf den letzten Drücker in die Extraspielzeit gerettet hatten, lagen sie in Karlsruhe beinahe über die komplette Spielzeit vorne – und verspielten beinahe noch eine sichere Führung.

Gegner nochmal stark gemacht

Mitte des dritten Durchgangs betrug der Vorsprung 17 Punkte, im Schlussviertel noch zehn, ehe die Karlsruher in letzter Sekunde ausglichen und das Nervenkostüm von Jahn strapazierten. „Wir haben es lange sehr, sehr gut gemacht und dann die letzten sechs Minuten der regulären Spielzeit den Gegner nochmal stark gemacht, in dem wir das Spiel zu langsam gemacht haben“, erklärte der TVL-Coach und ergänzte schmunzelnd: „Vielleicht hatten wir dadurch aber noch genug Energie für die Verlängerung.“ Große taktische Anpassungen habe es nach den beiden Duellen in der Hauptrunde nicht gegeben. „Beide Teams kennen sich sowieso in- und auswendig.“

Dass das aber nicht genug sein kann, bewies einmal mehr Leon Fertig, Dreh- und Angelpunkt im Spiel des TVL und erneut mit 31 Punkten überragender Werfer. Zwar wähnten sich die Karlsruher laut Aussage ihres Trainers Zoran Seatovic (“wir wissen, was zu tun ist“) gut vorbereitet auf den 3×3-Nationalspieler, doch der zeigte gerade unter Bedrängnis seine herausragenden, individuellen Fähigkeiten. Spektakuläre Korbleger nach 360-Grad-Drehung, verwandelte Dreier trotz Foulspiels und ein unermüdlicher Korbdrang unterstrichen sein Repertoire. So war es auch Fertig, der elf Sekunden vor Schluss auf 79:76 stellte, ehe ein Ballgewinn von Niklas Pons den Zittersieg unter Dach und Fach brachte. Auch die vergebenen Freiwürfe in einigen Schlüsselmomenten waren somit zu verschmerzen.

Hinter Fertigs Einsatz am kommenden Wochenende steht allerdings noch ein Fragezeichen. Parallel steht für den in der 3×3-Variante für die Skyliners auflaufenden Nationalspieler ein Turnier in Korea an. Ausgang offen.