Den folgende Artikel von 06.10.20 dürfen wir mit freundlicher Genehmigung der Offenbach Post und Jörn Polzin veröffentlichen:
Vom renommierten US-College in Nebraska ins beschauliche Langen: Für Hannah Whitish beginnt ein neues Kapitel ihrer Basketball-Karriere.
Meine ersten Eindrücke sind wirklich herausragend. Dass, was ich bisher von Langen und Deutschland generell gesehen habe, gefällt mir gut. Außerdem sind meine Teamkolleginnen sehr freundlich und aufgeschlossen und machen mir den Einstieg in der neuen Umgebung leicht.
Die Umstellung nach vier Jahre auf dem College in Nebraska dürfte aber schon groß gewesen sein.
Das stimmt. Ich habe dort vier Jahre erfolgreich gespielt und studiert. Aber jetzt freue ich mich darauf, mich endlich mal nur auf Basketball konzentrieren zu können und mir keine Gedanken über das Studium machen zu müssen (lacht). Ich habe dadurch deutlich mehr Freizeit als früher. Aber klar: Es wird sicher Zeit brauchen, mich an den Alltag zu gewöhnen.
Was macht Hannah Whitish denn außerhalb vom Basketball?
Wenn ich mal nicht in der Halle oder im Kraftraum bin, schaue ich gerne TV-Serien oder spiele X-Box.
Die Rhein-Main Baskets zählten einst zu den besten Teams in Deutschland, wurden 2013 Vizemeister. Seit einigen Jahren heißt der Alltag 2. Liga. Was reizt Sie an der Aufgabe und wie kam der Kontakt zustande?
Ich muss zugeben, dass ich vorher nicht so viel über den Standort in Langen und die Mannschaft wusste. Aber Trainer Thorsten Schulz hat sich mit meinem Agenten in Verbindung gesetzt. Thorsten hat einige Videosequenzen von mir studiert und ihm hat meine Spielweise gut gefallen. Das sollte passen (lacht).
Wie würden Sie ihre Spielweise beschreiben?
Ich sehe mich eher als eine Spielmacherin, die die Blöcke meiner Mitspielerinnen ausnutzen und das Spiel ganz gut lesen kann. So komme ich dann zum Abschluss oder kann die anderen gut in Szene einsetzen.
Das klingt alles ziemlich ruhig und durchdacht. Trifft das auch auf Ihren Charakter zu?
Ja, auch als Mensch bin ich eher zurückhaltend und entspannt. Ich denke, ich mache es den anderen ziemlich leicht, gut mit mir klarzukommen (lacht).
Kommen wir zu einem sehr ernsten Thema. Die Corona-Pandemie hält die Welt im Klammergriff – speziell in den USA sind das Infektionszahlen hoch. Wie gehen Sie damit um?
Ich sehe das eigentlich sehr pragmatisch. Die Menschen sollen und müssen sich nur daran halten, was ihnen von außen vorgegeben wird. Dann wird sich die Situation früher oder später auch wieder verbessern.
In knapp drei Wochen startet die Zweitliga-Saison. Was sind Ihre persönlichen Ziele und die mit der Mannschaft?
In erster Linie hoffe ich, dass wir trotz der Pandemie solange wie möglich spielen können. Ich möchte als Profi weiter wachsen und an meinen Schwächen arbeiten. Wichtig ist es dabei, auf sich und seinen Körper zu achten, um möglichst lange den Sport ausüben zu können. Das wird für mich ein Lernprozess.
(Das Gespräch führte Jörn Polzin)