Völlig befreit aufspielen konnten die zweiten Langener Herren am vergangenen Sonntag. Zu Gast war der Tabellenführer aus Lützel, gegen den Langen in der Hinrunde klar verlor. Die Favoritenrolle war somit klar verteilt, doch der TVL wollte sich vor den eigenen Zuschauern dennoch teuer verkaufen und das Spiel möglichst lange offen halten.

Das erste Viertel verlief relativ ausgeglichen. Langen konzentrierte sich darauf die starken Eins-gegen-Eins Spieler des Gegners in Schach zu halten und legte im Angriff den Fokus auf eine gute Ballbewegung. Beides setzte das Team gut um und ging in der sechsten Minuten nach Freiwürfen von Pfaff mit 12:11 in Führung. Gegen Ende des Abschnitts schlich sich allerdings die ein oder andere Unkonzentriertheit ein und machten sich an beiden Enden des Feldes bemerkbar. Nach dem ersten Viertel lief Langen einem 15:21 Rückstand hinterher.

Der zweite Abschnitt begann mit einem Dreier von Anders. Diesem folgten weitere acht unbeantwortete Langener Punkte und die Jungs um Topscorer Butz drehte ein 15:21 in ein 26:21. Bis zur 18. Minute ließ der TVL keinen Zähler zu, schaffte es allerdings nicht noch mehr Profit aus dieser Schwächephase des Favoriten zu ziehen. Lützel hingegen wachte kurz vor Ende der ersten Halbzeit nochmal auf und stellte binnen drei Minuten den Spielverlauf auf den Kopf und drehte die Partie bis zu Pause. Ein 2:13 Lauf aus Langener Sicht, inclusive drei Dreier, sorgten für den ernüchternden 28:34 Pausenstand.

Der Start der zweiten Hälfte gehörte wie schon das Ende der ersten dem Gast aus Lützel. Das Polster wuchs von Minute zu Minute und nach 26. Spielminuten stand es 34:45 und Langen schaffte es einfach nicht, teils gut herausgespielte Wurfmöglichkeiten, in Zählbares umzumünzen. Viel zu häufig suchte Langen das Glück in Distanzwürfen, wobei die Quote stark zu Wünschen übrig ließ. Erst gegen Viertelende wurde öfter der Weg zum Korb gesucht und auch gefunden. Donnermeyer hielt seine Farben in dieser Phase im Spiel und nach 29 Minuten stand es nur noch 42:47. Zwar konterte Lützel nochmals, doch ein Dreier in letzter Sekunde von Haucke zum 47:53 machte Hoffnung auf mehr.

Bis zur 33. Minute, als Santelmann per Distanzwurf zum 52:57 einnetzen konnte, war Langen voll im Spiel. In der Folge übernahm jedoch der Tabellenführer wieder das Zepter und nutzte jede Schwäche gnadenlos aus. Verpasste Rotationen, schlechte Reboundarbeit oder auch Ballverluste spielten dem Gast in die Karten und setzten den Grundstein für die verdiente 59:71 Niederlage.

Zwar ist es keine Schande gegen den Tabellenersten zu verlieren, doch gerade an diesem Tag war denkbar mehr drin, für die UWS’ler. Wie schon fast die gesamte Saison ist jedoch der Angriff bzw. die geringe Punkteausbeute mal wieder der Knackpunkt gewesen. An diesen Schrauben muss Coach Lohnes im letzten Saisonviertel unbedingt nochmal drehen, um nicht noch tiefer in den Tabellenkeller zu sinken.

Am kommenden Wochenende steigt dann das Derby und Abstiegsduell in Roßdorf. Die Südhessen liegen lediglich einen Sieg hinter Langen und haben sich in den letzten Jahren, vor allem in eigener Halle, immer wieder als unangenehmer und harter Brocken erwiesen. Ein Auswärtssieg in Roßdorf wäre für Langen ein enorm wichtiger Schritt Richtung Mittelfeld.

Für den TVL II spielten: Butz (18 Punkte), Haucke (8/1 Dreier), Donnermeyer (8), Overdick (6), Palazzo (4), Pfaff (4), Püchert (3/1), Anders (3/1), Santelmann (3/1), Kaut (2), Couturier und Lewe.

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