Rhein-Main Baskets – USC Freiburg 61:62 (12:15, 18:11; 10:20, 21:16)

Nur Nelli Dietrich fehlte wegen Grippe, doch sie fehlte ganz gehörig. So mußte Schwester Pia fast 33 Minuten lang den Spielaufbau der Rhein-Main Baskets sicherstellen. Und das war wohl auch der Hauptgrund, warum sie diesmal als Scorer über weite Strecken nicht wirklich erfolgreich war. Es geht eben manchmal nicht beides – Spielaufbau und Körbewerfen.

Gegen den Top-Favoriten begannen die Baskets neben Pia Dietrich mit Nadine Ripper, Anja Stupar, Tori Fisher und mit „Rookie“ Jule Seegräber. Und das Spiel begann durchwachsen. Beide Teams kamen erst langsam in Fahrt. Den Vorsprung der Freiburger Gäste hatten die Baskets beim 19:19 dank konzentrierten Spiels, guter Verteidigung und zuletzt eines Dreiers von Priscilla Waterloh erstmals ausgeglichen. Die insgesamt noch recht korbarme 1. Halbzeit gewannen sie sogar mit 30:26. Bis dahin hatten die Gäste bereits deutlich gezeigt, dass es bei ihnen sehr auf die Leistung ihrer beiden Amerikanerinnen ankam, die bis dahin jeweils erst acht Punkte erzielt hatten, Hughes vor allem dank zweier Dreier.

Nach dem Seitenwechsel wollte es die Gäste wissen, spielten konzentriert, zunächst mehrmals Hughes frei, die zwei weitere Dreier einschenkte. Aber auch Gaffney blieb unter dem Korb gefährlich, und beide Freiburger Amerikanerinnen waren im Rebound eindeutig überlegen, hatten am Ende allein 24 der insgesamt 38 Freiburger Abpraller gesichert.

Ein richtiger Knacks kam ins Baskets-Spiel, als Freiburgs Luana Rodefeld nach einem Fastbreak und drei verworfenen Korblegern auch noch der vierte Rebound gelang, mit dem sie aus dem 36:35 erstmals wieder eine 36:37-Freiburg-Führung herausholte. Niemand außer Pia Dietrich war gegen diesen Fastbreak zurückgelaufen. Das tat weh. Freiburg zog sogar auf 36:42 davon.

Doch auch das und den 40:46-Rückstand nach 30 Minuten steckten die Baskets weg. Im letzten dramatischen Viertel kämpften sie sich wieder heran. Zunächst scorten Tori Fisher, Pia Dietrich und Anja Stupar bis zum 50:50 (35. Min.). Und dann legte Nadine Ripper noch zwei Dreipunkttreffer zum 56:50 (36.) nach. Die Halle jubelte !

Doch die Gäste waren clever genug, mit einem 8:0-Lauf bis zur 40. Minute wieder in Führung zu gehen. Und in der 40. Minute führten sie zunächst 58:60, ehe Anja Stupar drei von 4 Freiwürfe zum 61:60 verwandelte. Noch 17 Sekunden waren zu spielen. Hughes scorte am Korb zum 61:62. Noch sieben Sekunden blieben den Baskets. Priscilla Waterloh versuchte es zwei Sekunden vor dem Schlußpfiff mit einem Jumper aus drei Meter, der den Korb verfehlte. Tori Fisher erkämpfte zwar den Rebound, aber danach war die Uhr auch schon abgelaufen und der knappe Freiburg-Sieg mit 61:62 stand fest.

Die rund 200 Baskets-Fans waren zum einen bitter enttäuscht, erkannten aber auch schnell die tolle Leistung ihres Teams mit standing ovation an.

Headcoach Peter Kortmann: „Gegen einen guten Gegner haben wir in einem guten Spiel extrem gut gespielt. Auch ohne Nelli Dietrich, die uns im Spielaufbau massiv gefehlt hat, hat das Team bewiesen, dass es sich weiter entwickelt hat.“ Und er ergänzte: „Aber mit einer Freiwurfquote von heute nur 56 Prozent (nur 14 von 25 verwandelt) kann man so ein enges Spiel eigentlich nicht gewinnen. Und doch hätte es beinahe noch gereicht.“

Es spielten für die Rhein-Main Baskets: Pia Dietrich (7, 1 Dreier, 4 Reb., 2 Assists), Tori Fisher (18, 1 Dreier, 8 Reb., 1 Block), Nadine Ripper (12, 2 Dreier), Alica Köhler (2), Jule Seegräber, Anja Stupar (14, 3 Reb., 2 Steals), Priscilla Waterloh (6, 1 Dreier, 6 Reb., 1 Block), Jasmin Weyell (2 Reb.), Monika Wotzlaw (2, 3 Reb.), Verena Wilmes, Sari Cornelius.

Foto Harald Appel: Tori Fisher am Ball