Der neue Champion der WNBL heißt Rhein-Main Baskets. Das Team von Head Coach Rolo Weidemann bezwang im Finale den TuS Lichterfelde mit 63:57 (18:14, 12:17, 14:10, 19:16).
Die Brühlwiesenhalle in Hofheim bildete einen großartigen Rahmen für das diesjährige Finale. Geschätzt 600 Zuschauer*innen sorgten für eine erstklassige Stimmung. Auch das Fanlager des TuS Lichterfelde konnte sich sehen lassen und war nicht zu überhören. Beide Teams mussten in den ersten Minuten doch gewaltig mit ihrer Aufregung kämpfen. Nafi Harz kassierte bei TuSLi zwei ganz frühe Fouls, für sie kam Julijana Blazic aufs Parkett. Den besseren Start erwischten die Berlinerinnen, die unter dem Korb ihre körperliche Vorteile nutzten (1:8, 5.).
RMB schlug mit einem 10:0-Lauf schnell zurück und ging nach sieben Minuten mit 11:8 in Führung. Harz verletzte sich bei ihrem dritten Foul und musste das Spielfeld verlassen. Die Gastgeberinnen blieben unter der Regie von Mailien Rolf am Drücker (18:8, 8.) und hatten das Momentum eindeutig auf ihrer Seite. Erst nach 17 unbeantworteten Punkten kam Lichterfelde durch Naima Fox wieder auf das Scoreboard. Mit der Sirene versenkte Blazic dann einen Dreier zum 18:14.
Verbissener Kampf
TuSLi war wieder voll da, als Fox einen Dreier zum 18:17 versenkte (11.). Um jeden Ball wurde verbissen gekämpft, kein Team steckte zurück. Nach 25 Minuten hieß es 22:19 für RMB, einen Schönheitspreis würde das Spiel nicht mehr gewinnen. Aber erstklassige Defense und spannende Duelle entschädigten für die recht wenigen Punkte. Der Dreier von Mia Briesemeister glich das Spiel aus, die beiden Fanlager waren aus dem Häuschen. Die nächsten Szenen gehörten wieder der Heimmannschaft, auch Blazic holte sich ihr bereits drittes Foul. Dann kehrte Harz dick bandagiert auf das Spielfeld zurück und führte sich mit einem „and one“ gleich bestens ein (28:31, 19.). Nach 20 atemberaubenden Minuten ging es mit 30:31 in die Kabinen.
RMB wackelt …
Bei der Intensität des Spiels war abzusehen, dass es irgendwan auch um die vorhandenen Kraftreserven gehen würde. Es blieb dabei, dass jeder einzelne Punkt hart erkämpft werden musste (34:34, 24.). Blazic netzte einen ganz offenen Dreier, auch Greta Scholle war von weit draußen erfolgreich. RMB wackelte etwas und flüchtete sich in eine Auszeit: 34:40 (26.). Mit Erfolg, denn ein Dreier von Antonia Schütze führte nach 28 Minuten zum erneuten Ausgleich (40:40). Auch die Schlussphase des dritten Viertels gehörte den Rhein-Main Baskets, aber auch nach 30 Minuten war die Begegnung weit von einer Entscheidung entfernt (44:41).
… fällt aber nicht
Wiebke Fellenberg besorgte das 46:41, Inga Oberhag ließ einen Dreier folgen, 49:41, die Halle stand Kopf (32.). Sollten die Gastgeberinnen tatsächlich das einzige ungeschlagene Team der gesamten WNBL-Saison bleiben? Scholle verkürzte mit fünf Punkten in Folge (49:46, 33.), die Spannung war in der hektischen Atmosphäre greifbar. Eiskalt versenkte Juli Clausen einen Dreier zum 52:46 (35.), TuSLi vergab einige Chancen. Die Punkte von Briesemeister machten Berlin Hoffnung, dann ging Blazic drei Mal an die Freiwurflinie: 52:50 (36.). Mehr Dramatik war kaum möglich, es kam jetzt auf jede Akton an. Wieder war Clausen blitzsauber von jenseits der Dreierlinie erfolgreich: 56:50 (38.), Auszeit TuSLi. Und noch einmal Dreier Clausen: 59:50, gekontert von Fox: 59:53 (1’20). Briesemeister 59:55 (1’07), 61:55 Jennifer Reitz (’50), 61:56 Blazic (’41), 61:57 Blazic (‚5), 63:57 Rolf (‚1).
Rhein-Main Baskets
Antonia Schütze 12, Charlotte Kriebel dnp, Jennifer Reitz 4, Inga Oberhag 4, Johanna Kirchner 10, Carlotta Jüterbock 3, Mailien Rolf 15, Lara Schierling 4, Juli Clausen 9, Amelie Schumacher dnp, Emily Scheibinger dnp, Wiebke Fellenberg 2.
Head Coach: Rolo Weidemann | Assistant Coach: Saymon Engler.
TuS Lichterfelde
Emilie Matern 0, Mia Briesemeister 12, Greta Scholle 11, Nafi Harz 3, Sarah Siebold dnp, Paula Ludwig dnp, Julijana Blazic 11, Rebecca Müller-Elschner dnp, Emmanuelle Kenfac Djuela 7, Naima Fox 11, Magdalena Winter 2.
Head Coach: Jenny van Doorn | Assistant Coach: Leonie Schellberg.
Awards WNBL 2023
Saison-MVP: Helena Englisch (MTV München 1879)
TOP4-MVP: Mailien Rolf (Rhein-Main Baskets)
Coach of the Year: Rolo Weidemann (Rhein-Main Baskets)
Rookie of the Year (Roland Geggus Award): Marija Ilic (TG Neuss Junior Tigers)